Nato:Dreieinhalb Stunden geredet

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Allein das Treffen gilt als Signal: Der Nato-Russland-Rat tagt wieder. Allerdings spricht Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auch von grundlegenden und anhaltenden Meinungsverschiedenheiten.

Von Daniel Brössler, Brüssel

Am Ende ist man sich einig. Einig, nicht einig zu sein. "Wir hatten ein sehr offenes, ernsthaftes und eigentlich gutes Treffen. Nicht, weil wir uns einig gewesen wären, sondern weil wir die Gelegenheit hatten, Meinungen auszutauschen und einander zuzuhören", sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach der ersten Sitzung des Nato-Russland-Rates nach fast zweijähriger Pause. Dreieinhalb Stunden hat das Treffen der Botschafter gedauert, fast doppelt so lange wie geplant, was Stoltenberg als gutes Zeichen wertet. Die Nato hatte nach der Annexion der Krim und nach Beginn des von Russland befeuerten Krieges im Osten der Ukraine die militärische Zusammenarbeit mit Moskau suspendiert, nicht aber den Dialog. Erst nach schwierigen Verhandlungen einigten sich beide Seiten nun aber vor wenigen Wochen, den Nato-Russland-Rat wieder zusammentreten zu lassen. "Die Nato und Russland haben grundlegende und anhaltende Meinungsverschiedenheiten. Das heutige Treffen hat daran nichts geändert", resümiert Stoltenberg nach dieser Sitzung. Teilnehmer berichten, der Ton sei trotz offen ausgetragener Meinungsunterschiede sachlich gewesen.

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