Nahost-Konflikt:Israels Präsident hofft auf Frieden vor Jahresende

Simon Peres gibt sich optimistisch: Der israelische Präsident hält einen Friedensschluss zwischen Israel und den Palästinensern bis zum Jahresende für möglich.

Schimon Peres gibt sich optimistisch: Der israelische Präsident hält einen Friedensschluss zwischen Israel und den Palästinensern bis zum Jahresende noch für möglich.

Nahost-Konflikt: Ägyptens Präsident Hosni Mubarak (links) begrüßt seinen israelischen Amtskollegen Schimon Peres in Scharm el-Scheich

Ägyptens Präsident Hosni Mubarak (links) begrüßt seinen israelischen Amtskollegen Schimon Peres in Scharm el-Scheich

(Foto: Foto: Reuters)

Nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in dem Sinai-Badeort Scharm el-Scheich am Donnerstag sagte Peres: "Die neue israelische Regierung wird die Verhandlungen fortsetzen." Die Chancen für Frieden stünden in diesem Jahr nicht schlecht.

Der Verhandlungsführer der Palästinenser bei den Friedensgesprächen, Ahmed Kureia, hatte am Vortag während eines Besuches in Paris erklärt, bis Ende dieses Jahres werde es ganz sicher keine Einigung mehr geben. Hauptgrund dafür sei die Verzögerung bei der Bildung einer neuen israelischen Regierung.

Israel und die Palästinenser hatten ihre Verhandlungen nach einer Konferenz in den USA vor knapp einem Jahr wieder aufgenommen, mit dem erklärten Ziel bis Ende 2008 ein umfassendes Friedensabkommen zu unterzeichnen.

Laut Peres bietet der saudische Friedensplan aus dem Jahr 2002 eine echte Chance für Frieden im Nahen Osten. Auch wenn er nicht alle Punkte akzeptiere und über den Plan weiter verhandelt werden müsse, gehe sein Geist in die richtige Richtung, sagte Peres. Der Plan sieht eine diplomatische Anerkennung Israels seitens der arabischen Staaten vor, wenn sich das Land im Gegenzug aus den 1967 eroberten Gebieten zurückzieht.

Israel will jedoch einige der Siedlungen im Westjordanland behalten und steht außerdem einem Rückkehrrecht palästinensischer Flüchtlinge ablehnend gegenüber, einem weiteren Element des saudischen Plans.

Eines der Hauptthemen des Gesprächs zwischen Peres und Mubarak war auch das Schicksal des 2006 von militanten Palästinensern in den Gazastreifen verschleppten israelischen Soldaten Gilad Schalit. Mubarak widersprach Spekulationen, wonach ägyptischen Versuch, in der Angelegenheit zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas zu vermitteln, gescheitert sein sollen.

Die Verhandlungen würden fortgesetzt, betonte Mubarak, der Israel seit seinem Amtsantritt vor 27 Jahren nur einmal besucht hat - als Trauergast reiste er 1995 zur Beerdigung des ermordeten Ministerpräsidenten Izchak Rabin.

Überschattet wurde das Treffen von Mubarak und Peres von einer neuen Gewalttat in Jerusalem. Nach einer Kontrolle durch die Polizei tötete ein Palästinenser einen Menschen und verletzte einen weiteren schwer. Der Angreifer stach laut offiziellen Angaben am Donnerstagmorgen an einem Kontrollposten auf einen Polizisten sowie einen 86 Jahre alten Israeli ein, der im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Der angegriffene Polizist verletzte den 20 Jahre alten Angreifer mit einem Schuss. Der Vorfall ereignete sich in der jüdischen Siedlung Gilo in Ost-Jerusalem. In dem ehemals arabischen Viertel werden gezielt jüdische Bewohner angesiedelt.

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