Nahost:Israelische Panzer dringen erneut in Gazastreifen ein

Während US-Außenministerin Rice zu Vermittlungsversuchen bei Ministerpräsident Olmert ist, sind erneut israelische Panzer in den Gazastreifen eingedrungen.

Israelische Panzer sind am Dienstagabend erneut in den Gazastreifen eingedrungen. Militärkreise in Israel sprachen von einer begrenzten Aktion gegen militante Palästinenser. Etwa 25 Panzerfahrzeuge rückten nach Berichten von Augenzeugen in das südliche Grenzgebiet bei Chan Junis ein. Es sei auch zu Gefechten gekommen. Die Israelis setzten den Angaben zufolge auch Kampfhubschrauber ein, die Raketen abfeuerten.

Nahost: Aufnahme aus der Westbank: Auch in den Gaza-Streifen sollen erneut israelische Panzer vorgestoßen sein.

Aufnahme aus der Westbank: Auch in den Gaza-Streifen sollen erneut israelische Panzer vorgestoßen sein.

(Foto: Foto: AP)

Der Vorstoß richtete sich offenbar gegen einen Führer der radikalen Gruppe Islamischer Dschihad, dessen Haus in einem Dorf östlich von Chan Junis umstellt wurde. Bei dem Vorstoß wurde ein Baby getötet. Zudem seien acht militante Palästinenser bei einem Feuergefecht verletzt worden, teilten palästinensische Sanitäter mit.

srael hatte zuvor angekündigt, die Militärangriffe im Gazastreifen so lange fortzusetzen, bis militante Palästinenser ihre Raketenangriffe auf das israelische Grenzgebiet beenden. Erst am Montag hatte Israel seine Bodentruppen nach einer mehrtägigen Offensive aus dem Gazastreifen abgezogen. Verteidigungsminister Ehud Barak warnte jedoch, eine großangelegte Invasion sei noch immer möglich.

Die israelischen Streitkräfte waren in den vergangenen Tagen mit großer Härte gegen die Raketeneinheiten der militanten Palästinenser im Gazastreifen vorgegangen, die ihre Angriffe auf den Süden Israels verstärkt hatten. Dabei wurden fast 120 Palästinenser getötet. Aus Protest brach auch die gemäßigte Führung der Palästinenser im Westjordanlands um Präsident Mahmud Abbas die Friedensgespräche mit Israel ab.

Indes ist US-Außenministerin Condoleezza Riche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert zusammengetroffen, um im Nahostkonflikt zu vermitteln. Das israelische Fernsehen berichtete, die Zusammenkunft habe in Olmerts Privathaus in Jerusalem begonnen. Bei dem Gespräch sollte es unter anderem um die jüngste Runde der Gewalt im Gazastreifen gehen.

Rice hatte die Palästinenserführung zuvor trotz allen Drängens nicht zu einer raschen Wiederaufnahme der unterbrochenen Friedensgespräche mit Israel überreden können. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sagte ihr in Ramallah lediglich zu, dass er sich den Verhandlungen weiterhin verpflichtet fühle. Nach der jüngsten Eskalation der Gewalt mit 125 getöteten Palästinensern rief Abbas Israel zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen und im Westjordanland auf.

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