Nahost-Diplomatie:Absage ohne Ansage

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Barack Obama und Benjamin Netanjahu im Jahr 2013 im King David Hotel, Jerusalem. (Foto: Pete Souza/The White House)

Israels Premier Netanjahu lässt ein Treffen mit US-Präsident Obama ausfallen. Washington erfährt davon aus den Medien und ist verstimmt.

Von Peter Münch, Tel Aviv

Die Zusammenkünfte israelischer und amerikanischer Politiker sind zu einer steten Gratwanderung geworden - Stolpergefahr inklusive. Unerlässlich ist es, in jedem Fall die besondere Freundschaft zu beteuern, den "unverbrüchlichen Bund", die "einzigartige Partnerschaft". Doch kaum ist das Echo verhallt, kommt von irgendwo ein Missklang her. So ist es nun auch wieder beim Besuch des US-Vizepräsidenten Joe Biden in Jerusalem gewesen. Der hohe Gast war am Dienstag noch nicht auf dem Ben-Gurion-Flughafen gelandet, da hatte ihm diese Nachricht die Stimmung verhagelt: Premierminister Benjamin Netanjahu, so hieß es aus Washington, habe Präsident Barack Obama einen Korb gegeben für ein zuvor von ihm selbst angefragtes Treffen am 18. März im Weißen Haus. Man sei "überrascht", von dieser Absage zuerst aus den Medien erfahren zu haben.

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