Naher Osten:Russische Hacker sollen Katar-Krise ausgelöst haben

Lesezeit: 1 min

Blick auf Doha, die Hauptstadt Katars. (Foto: dpa)
  • Die Krise um Katar könnte von russischen Hackern ausgelöst worden sein.
  • Das berichtet der US-Fernsehsender CNN.
  • Demnach sollen die Hacker eine staatliche Nachrichtenagentur gehackt und eine Falschmeldung verbreitet haben.

Die diplomatische Krise um Katar soll von russischen Hackern ausgelöst worden sein. Das berichtet der Fernsehsender CNN und beruft sich dabei auf US-Geheimdienstmitarbeiter. Demnach sollen russische Computerspezialisten die staatliche Nachrichtenagentur Katars gehackt und über sie Fehlinformationen verbreitet haben.

In der angeblich gefälschten Meldung soll sich die katarische Führung positiv über Iran und Israel geäußert haben. Überdies soll in dem Bericht in Frage gestellt worden sein, ob sich US-Präsident Donald Trump im Amt halten könne.

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Der Inhalt der Falschmeldung soll Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten schließlich dazu bewogen haben, die diplomatischen Beziehungen mit Katar auf Eis zulegen. Iran und das saudische Königreich kämpfen beide um die Vormachtstellung in der Region.

Katars Außenminister Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani sagte CNN, das FBI habe den Hackerangriff und die "Fake News"-Geschichte bestätigt. "Was auch immer an Vorwürfen laut geworden ist, alles basiert auf Fehlinformationen", sagte al-Thani dem US-Sender.

Sollten sich die Vorwürfe gegen Russland bestätigen, würde dies auf russische Bemühungen zur Untergrabung der US-Außenpolitik hinweisen. Dem FBI zufolge wollte Russland mit dem Hackerangriff Spannungen zwischen den USA und ihren Verbündeten wie Saudi-Arabien schüren. Die US-Geheimdienste waren bereits vergangenes Jahr zu dem Schluss gelangt, dass Russland hinter Hackerangriffen während des US-Wahlkampfs steckt.

Trump ruft König Salman an

Wie das Weiße Haus mitteilte, haben US-Präsident Donald Trump und der saudische König Salman miteinander wegen der Katar-Krise telefoniert. Trump habe dabei betont, es sei wichtig, dass sich die Golfstaaten einig seien. Die beiden hätten darüber gesprochen, dass die Finanzierung von Terrororganisationen und die Förderung des Extremismus durch alle Nationen in der Region verhindert werden müsse.

Kurz zuvor hatte Trump den Boykott Katars durch mehrere Nachbarländer noch als positives Resultat seiner Nahost-Politik beschrieben. Es sei "so gut zu sehen", dass sein kürzlicher Besuch in Saudi-Arabien "sich bereits auszahlt", schrieb Trump am Dienstag bei Twitter.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Isolation des Landes kritisiert. Davon würde niemand profitieren, sagte er bei einem Abendessen mit ausländischen Botschaftern. Er rechnete Katar an, in dem Konflikt "einen kühlen Kopf" zu bewahren und konstruktiv zu sein. Katar führe einen effektiven Kampf gegen Terrorgruppen.

© SZ.de/AFP/jael/bemo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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