Nach Skandal-Tweets:Umstrittene CDU-Politikerin Kudla scheitert an der Basis

CDU-Politikerin Bettina Kudla am 22. Oktober nach der Abstimmung im Wahlkreis Leipzig I. (Foto: dpa)
  • Die Leipziger Bundestagsabgeordnete hatte sich in umstrittenen Tweets einer rechtspopulistischen Wortwahl bedient.
  • In ihrem Wahlkreis scheiterte sie nun bei der Bewerbung als Direktkandidatin bei der Bundestagswahl 2017.
  • Kudla will sich dennoch nicht aus der Politik zurückziehen.

Die Leipziger Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla (CDU) ist an einer erneuten Bewerbung als Direktkandidatin gescheitert: Bei einem Wahlkongress in ihrem Kreis Leipzig-Nord ließen die Parteikollegen sie am Samstag durchfallen. Statt dessen kandidiert nun der 48-jährige Jens Lehmann, zu DDR-Zeiten erfolgreicher Bahnradfahrer und Olympiasieger. Er setzte sich gegen Kudla und zwei weitere Konkurrenten durch.

Mit rechtspopulistischen Tweets manövrierte sich Kudla ins Aus

Kudla, die nach den Bundestagswahlen von 2009 und 2013 als Direktkandidatin in den Bundestag einzog, hatte zuletzt mit ihrer Wortwahl auf Twitter bundesweite Empörung ausgelöst. Unter anderem verwendete sie in einem mittlerweile gelöschten Tweet den häufig von den Nazis gebrauchten Begriff "Umvolkung" in Bezug auf den Flüchtlingszuzug nach Deutschland. Den türkischen Journalisten Can Dündar verunglimpfte sie als "Cansel Dünnschiss" - um wenig später auch diesen Tweet zu entfernen. Die CDU-Bundestagsfraktion distanzierte sich daraufhin von Kudla und forderte eine Entschuldigung von ihr. Auf dem Kreisparteitag erklärte sie dann, sie bedauere ihre Wortwahl.

Die Niederlage in der Mandatsbewerbung nannte Kudla eine "große Enttäuschung", will sich nach eigenen Angaben trotz mangelnder Unterstützung in ihrer Partei jedoch keinesfalls aus der Politik verabschieden. Einen Übertritt zur AfD, deren Vizechefin Beatrix von Storch um sie geworben hatte, schloss sie aus: "Ich bin mit Leib und Seele CDU. Und ich werde nicht für die AfD antreten." Allerdings sei sie auch niemand, der Dinge kategorisch ausschließe.

© SZ.de/dpa/AFP/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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