Nach Präsidentenwahl:Heftige Gefechte in Kinshasa

Vor dem Obersten Gericht im Kongo ist es zu schweren Kämpfen zwischen Anhängern rivalisierender Parteien gekommen. Das Gerichtsgebäude in Kinshasa stand in Flammen.

Soldaten der UN-Friedenstruppe fuhren mit Panzerwagen vor dem Gerichtsgebäude auf und gaben Warnschüsse ab. Die sich in dem Gebäude aufhaltenden Personen wurden von UN-Soldaten in Sicherheit gebracht. Auch in den umliegenden Straßen wurde geschossen. Autos wurden in Brand gesetzt.

In dem Gericht hatte gerade eine Anhörung über Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl begonnen. Die Anwälte von Vizepräsident Jean-Pierre Bemba haben beim Obersten Gerichtshof Einspruch gegen das Wahlergebnis eingelegt, wonach der ehemalige Rebellenführer auf 42 Prozent der Stimmen kam.

UN-Soldaten sezten Tränengas ein

Amtsinhaber Joseph Kabila gewann nach Angaben der Unabhängigen Wahlkommission mit 58 Prozent. Der Oberste Gerichtshof muss das Ergebnis bis zum 30. November bestätigen.

Innenminister Denis Kalume sagte, bewaffnete Männer hätten sich unter die Menschenmenge vor dem Gericht gemischt und auf die Polizei geschossen. Ein Gerichtsbote erklärte, Anhänger Bembas hätten versucht, in das Gebäude vorzudringen. Die UN-Soldaten hätten Tränengas gegen sie eingesetzt. Sechs bis sieben Büros in dem zweistöckigen Gebäude standen in Flammen.

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