Nach Kritik von CSU-Chef Seehofer:Von der Leyen verteidigt Rente mit 67

Die Umstellung auf die Rente mit 67 hat gerade erst begonnen, schon sorgt Horst Seehofer mit seinen Zweifeln daran für Unfrieden in den eigenen Reihen. Arbeitsministerin von der Leyen verteidigt das höhere Renteneintrittsalter gegenüber dem Vorstoß aus der Schwesterpartei. Und auch FDP-Politiker zeigen sich irritiert über die Äußerungen des CSU-Chefs.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat das höhere Renteneintrittsalter gegen Kritik aus der Schwesterpartei CSU verteidigt. Die Alternative zur Rente mit 67 wären höhere Beitragssätze für junge Menschen oder auf Dauer Rentenkürzungen, sagte von der Leyen im Deutschlandfunk.

Zwei Jahre länger zu arbeiten, sei dagegen eine der gerechtesten Lösungen. In den vergangenen 50 Jahren habe sich die Lebenserwartung um zehn Jahre verlängert. "Das heißt, die Rente selber wird auch deutlich länger in Anspruch genommen", betonte von der Leyen.

Seehofer hatte die Rente mit 67 infrage gestellt, falls sich die Situation für ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt nicht verbessere. Ansonsten werde die Verlängerung der Lebensarbeitszeit zur faktischen Rentenkürzung. "Mit mir ist eine massenhafte Rentenkürzung nicht zu machen", hatte Seehofer der Bild am Sonntag gesagt.

Auch der Koalitionspartner FDP zeigte sich irritiert. "Ich halte überhaupt nichts davon, eine Reform schon zu ihrem Start wieder infrage zu stellen", sagte die FDP-Vizevorsitzende Birgit Homburger der Rheinischen Post. Es gehe darum, die Rente zukunftssicher zu machen. "Das ist das Ziel der Veränderung und das ist auch weiterhin dringend nötig", sagte Homburger.

Der designierte FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung: "Ich bezweifle, dass Herr Seehofer mit dieser Antäuschung nach links sich und vor allem den Bürgern einen Gefallen tut." Die Rente mit 67 sei richtig und in der Umsetzung auch sehr sozial ausgestaltet. Allerdings seien im Detail Verbesserungen vorstellbar, etwa bei den Hinzuverdienstmöglichkeiten. Ab diesem Jahr wird das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre angehoben.

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