Nach Freispruch für Ex-Präsident Mubarak:Mehr als tausend Menschen protestieren in Kairo

  • Nach dem Freispruch für Ex-Präsident Husni Mubarak sind ägyptische Sicherheitskräfte in Kairo mit Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen.
  • Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
  • Bei den Zusammenstößen sei Sicherheitskräften zufolge ein Mensch ums Leben gekommen.

Ein Toter nach Protesten in Kairo

Nach dem Freispruch für den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak hat es am Samstag in Kairo Proteste gegen das Gerichtsurteil gegeben. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, um mehr als tausend Demonstranten auf dem Tahrir-Platz auseinanderzutreiben.

Ein Vertreter der Sicherheitskräfte teilte am späten Abend mit, dass bei Zusammenstößen ein Mensch getötet worden sei. Mindestens hundert Demonstranten wurden nach Informationen von Nachrichtenagenturen festgenommen.

Sprechchöre gegen das Regime

In Sprechchören riefen die Demonstranten: "Der Mörder freigesprochen, das Blut unserer Brüder nicht umsonst geflossen" und "Das Volk fordert den Sturz des Regimes".

Der Tahrir-Platz war während des Aufstandes gegen Mubarak im Jahr 2011 das Zentrum der Proteste gegen dessen jahrzehntelange autokratische Herrschaft. Im Februar desselben Jahres führten sie zu seinem Sturz.

Während der 18-tägigen Revolte des "Arabischen Frühlings" töteten Armee und Polizei fast 850 Menschen. Mubarak wurde in einem neu aufgerollten Prozess vom Vorwurf der Beihilfe zum hundertfachen Mord bei der Niederschlagung der Massenproteste von 2011 entlastet. Ein weiteres Verfahren gegen den Angeklagten wegen Korruption und Amtsmissbrauchs stellte der Richter ebenfalls ein.

© SZ.de/dpa/AFP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: