Nach der Wahl in Simbabwe:Kenia fordert Entsendung von Truppen

Kenias Regierungschef Odinga bezeichnet Simbabwes Präsident Mugabe als "eine Schande für Afrika" und fordert Truppen der Afrikanischen Union, um die Bevölkerung zu befreien.

Nach dem weltweit als undemokratisch verurteilten zweiten Durchgang der Präsidentschaftswahl in Simbabwe hat der kenianische Regierungschef Raila Odinga die Entsendung von Truppen der Afrikanischen Union (AU) gefordert.

Nach der Wahl in Simbabwe: Der kenianische Regierungschef Raila Odinga bezeichnet Simbabwes Präsident Mugabe als "Schande für Afrika."

Der kenianische Regierungschef Raila Odinga bezeichnet Simbabwes Präsident Mugabe als "Schande für Afrika."

(Foto: Foto: AFP)

Simbabwes Präsident Robert Mugabe sei "eine Schande für Afrika und die AU sollte ihre Truppen in das Land schicken, um die Menschen dort zu befreien", sagte Odinga der Zeitung Daily Nation vom Sonntag.

Mugabes Sieg sei ein "gefälschter Sieg, und wir erkennen ihn nicht an", fuhr der kenianische Ministerpräsident fort. "Niemand kann den Sieg bei einer Wahl für sich erklären, bei der Gegner verhaftet, geschlagen und getötet wurden oder keinen Wahlkampf führen konnten, weil sie im Gefängnis saßen".

Afrikanische Wahlbeobachter riefen zu einer Wiederholung des zweiten Durchgangs auf. Angesichts des "vorherrschenden Klimas waren freie, faire und glaubwürdige Wahlen nicht möglich", sagte der Chef der Beobachtermission des Panafrikanischen Parlaments, Marwick Khumalo, in Simbabwes Hauptstadt Harare.

Nach seinen Angaben war die Wahlbeteiligung trotz des massiven Drucks von Mugabes Anhängern niedrig. Viele Wähler, die zur Stimmabgabe gezwungen worden seien, hätten zudem dafür gesorgt, dass ihre Stimmzettel ungültig seien.

Scharf kritisierte der Abgeordnete aus Swasiland die Rolle der Wahlkommission. Diese sei noch "beklagenswerter" gewesen als in den vorangegangenen Wahlen.

Ungeachtet aller internationalen Empörung war Mugabe am Freitag als alleiniger Kandidat zu der "Stichwahl" angetreten. Er sprach selbst von einem "überwältigenden Sieg".

Der 84-Jährige, der seit 1980 ununterbrochen im Amt ist, sollte noch am Sonntagnachmittag vereidigt werden, um am Montag am AU-Gipfel im ägyptischen Scharm el Scheich teilzunehmen. Ein zentrales Thema des Gipfels sollte die Lage in Simbabwe sein.

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