Myanmar:Suu Kyi unternimmt erste Auslandsreise seit 24 Jahren

Ihre erste Auslandsreise seit 24 Jahren soll die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi im Juni nach Norwegen führen.

Ihre erste Auslandsreise seit 24 Jahren soll die myanmarische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi im Juni nach Norwegen führen. Wie ein Sprecher des norwegischen Außenministeriums mitteilte, erörterten Suu Kyi und Außenminister Jonas Gahr Störe den Besuch in Oslo am Sonntag in einem Telefonat. Das genaue Datum stehe noch nicht fest.

Ein Behördensprecher in der myanmarischen Hauptstadt Rangun sagte, Suu Kyi habe einen Pass beantragt, diesen aber noch nicht erhalten. "Sie wird nach Norwegen und dann nach Großbritannien reisen", sagte der Sprecher ihrer Partei Nationalliga für Demokratie. Suu Kyi werde unter anderem an einer Veranstaltung in Oxford teilnehmen.

Suu Kyi war 1988 nach Myanmar zurückgekehrt, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Davor lebte sie in Großbritannien, wo sie einen Teil ihres Studiums absolviert und den britischen Historiker Michael Aris geheiratet hatte. Zwischen 1990 und 2010 saß sie dann die meiste Zeit im Gefängnis oder stand unter Hausarrest. Den Friedensnobelpreis, der ihr 1991 verliehen wurde, konnte sie nicht selbst in Oslo entgegennehmen. Damals hatte sie erklärt, dass sie sich bei ihrem ersten Auslandsbesuch in Oslo für die Auszeichnung bedanken wolle.

Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD) hatte bei der Parlamentswahl 1990 eine Mehrheit erhalten, doch verhinderte die Militärjunta damals die Regierungsübernahme der Partei. Erst im November 2010 hielt das Militär wieder einen umstrittenen Wahlgang ab. Anschließend ließ die neue Regierung Suu Kyi frei und leitete eine Reihe von Reformen ein. Bei der Nachwahl am 1. April zog die 66-jährige Politikerin ins Parlament ein.

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