Der chinesische Dissident Ai Weiwei verklagt die Steuerbehörde von Peking wegen eines Bußgeldes. Das Amt habe illegal gehandelt und gegen Bestimmungen verstoßen, sagte Ai am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters per Telefon.
Die Behörden beschuldigen die Firma Beijing Fake Cultural Development der Steuerhinterziehung und haben ein Bußgeld von umgerechnet 1,8 Millionen Euro verhängt. Das Unternehmen unterstützt den Kritiker der Kommunistischen Partei bei der Herstellung seiner Kunstwerke. Dem Anwalt zufolge legten die Behörden aber bislang keine Originaldokumente als Belege vor. Der Dissident wurde zudem bei einer Anhörung nicht zugelassen.
Ai betrachtet das Verfahren als politisch motiviert. Seine Unterstützer vermuten hinter der Anklage einen Versuch, ihn mundtot zu machen. Vergangenes Jahr saß er für 81 Tage in Haft, ohne das offiziell Anklage erhoben wurde.