Erster mutmaßlich terroristischer Angriff seit Monaten
In Jerusalem hat es erstmals seit Herbst wieder einen Terror-Angriff mit fünf Verletzten gegeben. Ein Autofahrer habe mehrere Passanten gerammt, sagte ein Polizeisprecher. Der Täter, laut BBC ein Palästinenser, fuhr dann hundert Meter weiter und verließ sein Auto mit gezücktem Messer. Polizisten sollen ihn niedergeschossen und dabei mittelschwer verletzt haben. Unter den Opfern sind dem Sprecher zufolge vier Grenzpolizistinnen. Der Fall werde behandelt wie ein Terroranschlag.
In Israel finden derzeit zahlreiche Feierlichkeiten für das Purim-Fest statt. Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat sagte der Nachrichtenseite Ynet zufolge, die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt seien erhöht worden. Jerusalem dürfe sich von dem Anschlag jedoch nicht verunsichern lassen: "Wir werden nicht zulassen, dass Terror unseren Alltag zerstört." Man werde den Terrorismus kompromisslos bekämpfen.
Hamas bezeichnet Attacke als "logische Antwort" auf Israels "Verbrechen"
Die radikal-islamische Hamas lobte den Angriff der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan zufolge. Er sei die "logische Antwort auf die Verbrechen der Besatzung", hieß es.
Mit dem Anschlag kehren alte Ängste nach Jerusalem zurück. Im Herbst waren bei einer Reihe von Anschlägen mit Fahrzeugen in Jerusalem und dem Westjordanland mehrere Israelis getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Der aktuelle Tatort liegt in der Nähe einer Straßenbahnhaltestelle, an der Anfang November ein Anschlag verübt worden war. Damals waren bei einer Auto-Attacke zwei Israelis getötet und 14 weitere Menschen verletzt worden.
PLO beschließt Ende der Sicherheitskooperation mit Israel
Die jüngste Attacke geschah nur einen Tag nach der Entscheidung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), die Sicherheitskooperation mit Israel einzustellen. Die PLO hatte den weitreichenden Beschluss, der einer Auflösung der palästinensischen Autonomiebehörde von Präsident Mahmud Abbas gleichkäme, am Donnerstagabend gefasst.
Grund dafür sei "Israels Unfähigkeit, seine in beiderseitigen Abkommen unterzeichneten Verpflichtungen einzuhalten", hieß es in einer Mitteilung. Bei der Entscheidung der PLO handelt es sich um eine Empfehlung an Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Um die Sicherheitszusammenarbeit zu kappen, wäre sein Erlass notwendig. Abbas hatte gefordert, die Zusammenarbeit der Palästinenser mit Israel zu überdenken.