Mittelmeer-Route:Flucht aus Ägypten

Die Zahl der Migranten, die von Ägypten nach Italien aufbrechen, hat sich 2016 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Das Land ist nach Libyen für Flüchtlinge der wichtigste Abfahrtsort. Die Bundesregierung hat ihre Politik darauf abgestimmt.

Von Paul-Anton Krüger, Berlin

Jeder zehnte Migrant, der von Nordafrika über das Mittelmeer nach Europa kommt, hat seine Reise in Ägypten begonnen. Die Bundesregierung hat auf Anfrage der Grünen-Abgeordneten Franziska Brantner erstmals den Anteil des Landes quantifiziert, der aus den Statistiken des UN-Flüchtlingshilfwerks UNHCR oder der Internationalen Organisation für Migration (IOM) nicht hervorgeht. Im ersten Quartal 2016 seien noch keine Abfahrten von der Küste Ägyptens feststellbar gewesen, teilte das Auswärtige Amt in der Antwort mit, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Seither habe sie sich "mit circa elf Prozent als zweithäufigster Abfahrtsort hinter Libyen etabliert"; die Zahlen spiegeln dabei den Stand Ende Juli wider.

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