Mittelmeer:97 Flüchtlinge vor der Küste Libyens verschollen

Die Küstenwache hat vor Tripolis 23 Überlebende aus dem Mittelmeer gerettet. Sie berichten, dass ein Schiff mit mehr als Hundert Menschen während der Fahrt auseinandergebrochen ist.

Vor der Küste von Libyen ist ein Schiff mit Dutzenden Flüchtlingen an Bord offenbar gesunken. Mindestens 97 Flüchtlinge werden vermisst, teilt die libysche Küstenwache mit.

Sie stützt sich dabei auf die Aussagen von Überlebenden. Etwa 23 Personen haben demnach das Unglück etwa sechs Seemeilen vor Tripolis überlebt. Sie berichten, das Schiff sei auseinandergebrochen. Insgesamt seien mehr als 120 Menschen an Bord gewesen, darunter auch Frauen und Kinder.

Libyen ist eines der wichtigsten Durchgangsländern für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Das Krisenland hat keine funktionierende Regierung und wird in weiten Teilen von bewaffneten Milizen kontrolliert. Die meisten Migranten, die es dorthin geschafft haben, versuchen, von Libyen aus über das Mittelmeer nach Italien zu kommen. Seit Jahresbeginn gelangten mehr als 24.000 Menschen auf diesem Weg nach Europa.

Gerade hat die EU-Kommission Hilfsmittel für das Bürgerkriegsland bewilligt. 90 Millionen Euro sollen in die Unterstützung von Flüchtlingen fließen. Damit soll vor allem das Migrationsmanagement in den betroffenen libyschen Kommunen verbessert werden. Das Geld geht nicht direkt an die Behörden, sondern soll über Partnerorganisationen wie IOM, UNO oder die staatliche deutsche Entwicklungsorganisation GIZ für eine Stabilisierung im Land sorgen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: