Missbrauchsvorwürfe:Sohn verteidigt Woody Allen

"Meine Mutter hat mir eingehämmert, meinen Vater zu hassen": Der 36-jährige Sohn von Woody Allen verteidigt seinen Vater gegen den Vorwurf, er habe seine Adoptivtochter missbraucht. Die Vorwürfe seien nur die Rache von Mia Farrow an ihrem Ex-Partner.

"Natürlich hat Woody meine Schwester (Dylan) nicht belästigt", sagt Moses Farrow. Der Sohn von Woody Allen ergreift Partei für seinen Vater, der sich Vorwürfen ausgesetzt sieht, er habe Anfang der neunziger Jahre seine Tochter Dylan missbraucht.

Dylan war damals sieben Jahre alt; wie ihr Bruder Moses wurde sie in den achtziger Jahren von Woody Allen und seiner damaligen Lebensgefährtin Mia Farrow adoptiert.

"Meine Mutter hat mir eingehämmert, meinen Vater dafür zu hassen, dass er die Familie auseinandergerissen und meine Schwester sexuell belästigt hat", sagte der 36-Jährige in einem jetzt veröffentlichten Interview der US-Zeitschrift People.

Seiner Mutter wirft Moses vor, sie habe eine "Atmosphäre von Angst und Hass" gegen den Vater geschaffen und ihre Kinder gegen Allen aufgebracht. Das Gegenteil sei richtig: Die kleine Dylan habe ihren Adoptivvater geliebt und sich auf seine Besuche gefreut.

Die heute 28-jährige Dylan Farrow hatte am Wochenende in einem offenen Brief Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Adoptivvater erhoben. Die jüngsten Ausführungen ihres Bruders Moses wies sie jetzt als "Verrat" zurück. Ihre Erinnerungen seien wahr, sie sei nicht von ihrer Mutter beeinflusst worden.

Mia Farrow hatte nach ihrer Trennung von Allen 1992 in einem Sorgerechtsprozess erstmals von Missbrauch gesprochen. Die Polizei ermittelte, es kam aber nicht zu einer Anklage. Allen verlor das Sorgerecht für die drei gemeinsamen Kinder, Dylan, Moses und Ronan. Er ging damals eine Beziehung mit Farrows Adoptivtochter Soon-Yi Previn ein, mit der er seit 1997 verheiratet ist.

Moses Farrow zufolge ist das der Grund dafür, warum seine Adoptivmutter die Missbrauchsgerüchte gegen ihren Ex-Partner gestreut hat: "Jetzt verstehe ich, dass das ein Weg war, um ihm heimzuzahlen, dass er sich in Soon-Yi verliebt hat."

Eine ausführliche Reportage über die beiden verfeindeten Lager im Fall Woody Allan lesen auf der Seite Drei der Donnerstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung.

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