Millionenzahlung an die Elfenbeinküste:Einigung im Giftmüll-Skandal

Das niederländische Transportunternehmen Trafigura erklärte sich in einem Vergleich bereit, 150 Millionen Euro zu zahlen. Die Firma hatte im August mehr als 500 Tonnen Giftmüll aus Europa in der Elfenbeinküste illegal abgeladen.

Ein halbes Jahr nach einem Giftmüllskandal in der Elfenbeinküste hat sich der multinationale Ölhandelskonzern Trafigura zu Entschädigungszahlungen an die Elfenbeinküste bereit erklärt.

Medien in der Elfenbeinküste nannten eine Summe von 150 Millionen Euro, die unter anderem für die Beseitigung der Schäden und als Ausgleich für die Giftmüll-Opfer gedacht ist.

Das Unternehmen zeigte sich zugleich "erfreut" über die Freilassung zwei französischer Manager, die wegen des Skandals in Abidjan in Haft waren. Die Elfenbeinküste verzichtete damit auf weitere rechtliche Schritte gegen das Unternehmen. Die Leitung von Trafigura sieht in der Zahlung kein Eingeständnis der Schuld.

Die 500 Tonnen Giftmüll wurden von einem Öltanker der Reederei Trafigura nach Abidjan gebracht und dort illegal entsorgt. Zehn Menschen starben nach dem Einatmen giftiger Dämpfe, Zehntausende ließen sich wegen Atemnot und anderer Beschwerden behandeln. Die Chemikalien wurden erst nach einem Monat wieder beseitigt und zu einer französischen Sondermüllanlage transportiert.

Nach Angaben der Ölhandelsfirma Trafigura scheiterte eine ordnungsgemäße Entsorgung der Abfälle in Amsterdam, da ein beteiligtes Unternehmen einen höheren Preis forderte als abgemacht. Es ist der bislang größte Giftmüllskandal in Afrika, der öffentlich wurde. Nach europäischem Recht ist die Ausfuhr von Giftmüll in Entwicklungsländer grundsätzlich verboten.

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