Militäreinsatz in Mali:Tschadische Soldaten sollen Kidal sichern

Militäreinsatz in Mali: Kontrolle über Kidal: Tschadische Soldaten (hier in ihrem Feldlager im Nachbarland Niger) sollen die Stadt im Norden Malis sichern.

Kontrolle über Kidal: Tschadische Soldaten (hier in ihrem Feldlager im Nachbarland Niger) sollen die Stadt im Norden Malis sichern.

(Foto: AFP)

Der Flughafen ist bereits in französischer Hand, jetzt sind tschadische Truppen in die Stadt Kidal einmarschiert: 1800 Soldaten sollen die einstige Islamisten-Hochburg nach dem Rückzug der Aufständischen sichern.

1800 tschadische Soldaten sind nach französischen Angaben in die nordostmalische Stadt Kidal einmarschiert. Die afrikanischen Unterstützungstruppen sollten die ehemalige Islamisten-Hochburg nach dem Rückzug der Aufständischen sichern, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit.

Nachdem die französischen Streitkräfte in kurzer Zeit die von den Islamisten kontrollierten Städte Gao und Timbuktu befreit hatten, versuchen sie nun auch Kidal mit Hilfe der malischen und tschadischen Armee unter Kontrolle zu bringen. Dutzende Kampfflugzeuge bombardierten in den vergangenen Tagen Trainings- und Versorgungszentren sowie Waffenlager rund um Kidal. Dabei wurden 25 Ziele angegriffen. In der Region sollen sieben französische Geiseln festgehalten werden.

Für die Kontrolle des Flughafens von Kidal sind weiterhin die Franzosen zuständig. Diesen hatten die Einsatzkräfte bereits vor wenigen Tagen erobert.

In Brüssel treffen sich derzeit die Vertreter von 45 Staaten und Organisationen zu einer Konferenz über die Lage in Mali. Sie wollen über die Unterstützung des Militärs, vor allem aber über die notwendigen Schritte für eine politische Lösung beraten. Malis Außenminister Tieman Hubert Coulibaly sagte in Brüssel, der Konflikt im Norden seines Landes gehe "alle zivilisierten Länder" an.

Das Welternährungsprogramm (WFP) kündigte derweil an, die seit dem französischen Einmarsch unterbrochene Verteilung von Lebensmitteln im Norden Malis wieder aufzunehmen. Ziel sei es, rund 35.000 Menschen, darunter fast 3000 Kinder unter fünf Jahren, wieder zu versorgen, sagte eine Sprecherin in Genf.

Frankreich hatte am 11. Januar auf Bitte der Regierung in Bamako mit der Intervention in Mali begonnen. Die islamistischen Extremisten sind inzwischen vom französischen Militär aus den wichtigsten Städten des Nordens vertrieben worden. Derzeit sind in dem westafrikanischen Land fast 4000 französische Soldaten stationiert. Truppen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas sollen sie bald ablösen. Der Tschad ist mit 2000 Soldaten vor Ort.

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