Merkel in Dresden:Piraten bekennen sich zu Drohneneinsatz

Schwankend surrte eine Drohne auf die Dresdner CDU-Wahlkampfbühne zu. Kanzlerin Merkel zeigte sich erheitert. Dabei sollte das Flugobjekt doch einem ganz anderen Zweck dienen, wie die Piratenpartei jetzt mitteilt.

Sie surrte über der Menschenmenge durch die Luft und stürzte dann vor der Wahlkampfbühne ab: Eine kleine Drohne störte am Sonntag kurzzeitig einen CDU-Wahlkampfauftritt von Kanzlerin Angela Merkel in Dresden. Thomas de Maizière, der ebenfalls auf der Bühne stand, soll das etwa 40 Zentimeter große Flugobjekt zuerst erkannt haben. Kein Wunder, ist er als Verteidigungsminister ja quasi Experte.

Was es mit der Flugeinlage auf sich hatte, wurde jedoch erst an diesem Montag öffentlich. Ein Mitglied der Piratenpartei hat sie geschickt. Das teilte Piraten-Vize Markus Barenhoff in Berlin mit. "Ziel des Einsatzes war, der Kanzlerin und Verteidigungsminister (Thomas) de Maizière ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie es ist, plötzlich selbst von einer Drohne beobachtet zu werden", sagte er.

Auch die sächsischen Piraten bestätigten per Twitter, dass eines ihrer Mitglieder die Drohne geschickt hatte.

Die Dresdner Polizei hatte den verantwortlichen 23-Jährigen am Sonntag noch während des Vorgangs ausfindig gemacht und zur Landung des mit einer Kamera versehenen Fluggeräts veranlasst, wie sie mitteilte. Anschließend hätten Sicherheitsexperten die von mehreren Propellern angetriebene Drohne untersucht. Dabei habe man festgestellt, dass keinerlei Gefahr von ihr ausgegangen sei.

Polizisten nahmen den Mann vorläufig fest, er wurde aber bald wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf die Polizei, dass der Drohneneinsatz keine Straftat darstellen soll.

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