Meinungsfreiheit:Neue Missklänge

Nach dem Schmähgedicht von Jan Böhmermann geht die Türkei gegen ein Dresdner Konzertprojekt vor. Es thematisiert den Völkermord an den Armeniern.

Von Stefan Braun, Berlin

Der Konflikt um Menschenrechte und Meinungsfreiheit zwischen der EU und Deutschland auf der einen und der Türkei auf der anderen Seite bekommt immer neue Nahrung. Während der Streit über das Satire-Gedicht des Comedian Jan Böhmermann Sache der Gerichte geworden ist, wurde am Wochenende bekannt, dass die türkische Regierung offenbar auch gegen ein Kunstprojekt der Dresdner Sinfoniker über den Völkermord an den Armeniern vor hundert Jahren vorgegangen ist. Wie der Intendant des Orchesters, Markus Rindt, am Wochenende berichtete, ist der türkische Botschafter in Brüssel immer wieder bei der EU-Kommission vorstellig geworden, um diese zu einem Ende der finanziellen Förderung des Dresdner Projekts zu bewegen. Rindt sprach von einem "Angriff auf die Meinungsfreiheit".

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