Meinung:Einladung zum Streit

SPD-Bundesparteitag

Bundeskanzler Gerhard Schröder beim Studium der SZ auf einem SPD-Parteitag im Jahr 2003.

(Foto: Volker Hartmann/dapd)

Auf der Seite vier geht es um Parteinahme - und um die Haltung der SZ zu den wichtigen Fragen. Warum Kommentare und Leitartikel so wichtig sind? Weil sie zum Gespräch verhelfen.

Von Heribert Prantl

Anders als der Schreiber schöner Reportagen wird der Leitartikler und der Kommentator nicht immer von allen Lesern geliebt. Das liegt in der Natur der Sache. Bei verhärteten Auseinandersetzungen könnte wohl auch der liebe Gott einen Kommentar schreiben - und ein Teil des Publikums wäre verärgert, genervt oder empört über die Einseitigkeit. Manchmal steht in Mails und Zuschriften der Satz: Der Leitartikel sei "nicht objektiv". Solche Zuschriften haben immer recht. Kommentare sind nie objektiv, können, dürfen es auch nicht sein, sonst wären sie keine. Meinung ist immer subjektiv - aber fundiert sollte sie sein und so geschrieben, dass sie auch dem Leser Vergnügen bereitet, der anderer Meinung ist. Die Kommentarseite der Süddeutschen Zeitung ist das journalistische Feld für Streitkultur. Wenn es ganz gut geht, sind Kommentare und Leitartikel so, dass es nicht nur ein Gewinn, sondern auch ein Genuss ist, sie zu lesen.

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