Medienbranche:Flucht in die Größe

Der Axel-Springer-Verlag und die Sendergruppe Pro Sieben Sat 1 erwägen eine Fusion - das ist eine ziemlich plausible Idee.

Von Caspar Busse

Google, Facebook, Time Warner: Die großen Internet- und Medienunternehmen kommen aus den USA. Sie machen hohe Umsätze und beherrschen den Markt. Gerade im Onlinegeschäft ist Größe entscheidend. Je mehr Kunden ein Angebot nutzen, desto erfolgreicher ist es; das gilt besonders im Internet, per Definition ein weltweites Geschäft. Google ist erfolgreich, weil viele Millionen Menschen täglich die Suchmaschine nutzen und damit immer neue Daten entstehen, mit denen das Angebot attraktiver für noch mehr Nutzer wird.

Das ist der Hintergrund, vor dem die deutschen Medienunternehmen Axel Springer und Pro Sieben Sat 1 nun eine Zusammenarbeit oder eine Fusion prüfen. Beide haben in den vergangenen Jahren das Onlinegeschäft ausgebaut - sie sind nun im Internet im Rubrikengeschäft, mit Reisebüros oder mit Verbraucherportalen aktiv. Das hat zwar nicht viel mit dem eigentlichen Kerngeschäft, dem Journalismus, zu tun, aber es erwirtschaftet doch einen ansehnlichen Gewinn.

Trotzdem sind Axel Springer und Pro Sieben Sat 1 in der Online-Welt jeweils zu klein. Gemeinsam würden sie zu den großen Anbietern in Europa wie Bertelsmann oder Vivendi aufschließen. Das ist der Unterschied zum letzten Versuch vor zehn Jahren: Diesmal geht es vor allem um die Online-Märkte. Und nicht um eine bloße Kombination von Bild-Zeitung und privaten Fernsehsendern.

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