McCain über Bush:"Ein Wahrheitsverdreher wie Clinton"

John McCain und George W. Bush waren im Vorwahlkampf 2000 erbitterte Rivalen und auch danach parteiinterne Gegner. So lästerten die Republikaner übereinander.

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George W. Bush, afp

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"McCain ist genau der Mann, den wir brauchen."

Und: "Wenn die Debatten zu Ende und alle Werbespots ausgestrahlt sind, werden die Amerikaner auf das Urteilsvermögen, die Erfahrung und die Politik der Kandidaten schauen - und für McCain stimmen."

Diese Lobeshymnen auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten, John McCain, sendete US-Präsident George W. Bush per Videobotschaft anlässlich des republikanischen Parteitags im US-Bundesstaat Minnesota.

Die Beziehung zwischen McCain und Bush war jedoch nicht immer von gegenseitiger Unterstützung und Hochschätzung geprägt. Im Vorwahlkampf um die Präsidentschaftswahl 2000 waren sie erbitterte Gegner.

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John McCain, ap

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Bush sei ein "Wahrheitsverdreher wie Clinton", wetterte McCain noch im Februar 2000.

Der Vergleich mit Präsident Clinton galt unter Republikanern als Beleidigung. Wie das nächste Zitat zeigt, scheint auch Bush ihn benutzt zu haben, um seinen parteiinternen Rivalen anzugreifen.

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Bush, McCain, Reuters

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Ebenfalls im Februar 2000 warf McCain seinem Kontrahenten Bush vor: "Ich bin von deinen Leuten auf übelste Weise beschimpft worden. Clinton, Clinton-light und Heuchler. Man braucht nur Radio oder Fernseher anstellen oder das Telefon abnehmen und schon hört man gemeine Dinge über mich."

Dabei hatten die Rivalen im Januar 2000 mit Handschlag besiegelt, dass sie keine Schmutzkampagnen starten wollen.

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John McCain, ap

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"Das tut weh. Das tut wirklich weh. Dafür solltest du dich schämen", sagte McCain ebenfalls im Februar 2000 zu Konkurrent Bush.

Dieser hatte zuvor behauptet, der ehemalige Bomberpilot und Kriegsgefangene McCain habe die Anliegen der Veteranen verraten.

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George W. Bush, Reuters

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"Bush ist zum Mars geflogen und konnte dort als Marsianer punkten, und nun versucht er, die grüne Pigmentierung von seiner Haut zu schrubben. Aber das schafft er nicht."

Dieser Satz stammt nicht von McCain selbst, sondern von dessen Wahlkampfstrategen Mike Murphy. Er kritisierte damit im Vorwahlkampf 2000 Bushs Sympathiebekundung an die religiösen Rechten in South Carolina.

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George W. Bush, Reuters

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"Was ich tun muss, ist die Sache klarstellen und verhindern, dass Senator McCain mit diesem doppeldeutigen Gerede davon kommt", sagte Bush im Februar 2000.

John McCain wurde vorgeworfen, im Vorwahlkampf Lobbyismus zu betreiben. Bush nutzte diese Gelegenheit, um seinen Rivalen zu kritisieren.

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John McCain, Reuters

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"Jetzt fehlt nur noch, dass er behauptet, er komme auch aus Arizona", sagte McCain ebenfalls im Februar 2000.

Der aus Arizona stammende McCain warf Bush vor, seine Strategien im Wahlkampf nachzuahmen. So erinnerte Bushs Wahlkampfbus, der Victory Express, auffallend an McCains Straight-Talk-Express.

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George W. Bush, Reuters

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"Würde es Ihre Wahl beeinflussen, wenn Sie wüssten, dass John McCain Vater eines außerehelichen schwarzen Kindes ist?"

Diese telefonische Umfrage veranlasste Bushs Wahlkampfteam Anfang 2000. Bush streute so das Gerücht, McCains dunkelhäutige Tochter sei nicht - wie Familie McCain sagte - aus Bangladesh adoptiert, sondern McCains gemeinsame Tochter mit einer Prostituierten. Kurz darauf verlor McCain eine Wahl in South Carolina, Bush wurde Präsidentschaftskandidat und zog wenig später ins Oval Office ein. Die gegenseitige Kritik der Rivalen verstummte deshalb aber nicht.

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Bush, McCain, Reuters

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"Bush war nicht so geradlinig, wie wir ihn gerne gesehen hätten", sagte McCain im September 2004 über Bush.

McCain glaubte, dass Bush den Amerikaner nicht immer offenbart hatte, was er im Irak vorhabe.

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Das ist "nicht die Partei, die ich mir vorstelle - und auch nicht die, die sich Ronald Reagan erhoffte", sagte McCain im November 2006.

Er war der Meinung, dass die Republikaner unter Bush vom rechten Weg abkämen.

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John McCain, Reuters

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"Nie wieder wird eine solche Katastrophe in einer derart schmachvollen Weise gehandhabt", sagte McCain im April 2008.

Der Republikaner kritisierte damit die Reaktion der Bush-Regierung auf den Hurrikan Katrina in New Orleans. McCain sprach von "blamablem" Verhalten und "schrecklichen" Fehlern. Wenn es um den aktuellen Wahlkampf geht, scheinen die ehemaligen Rivalen ihre Probleme aber zu vergessen.

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Bush, McCain, ap

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"Ich bin sehr geehrt und demütig, die Bestätigung des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu erhalten. Ein Mann, für den ich große Bewunderung, Respekt und Zuneigung habe."

Das sagte John McCain im März 2008 über Präsident George W. Bush. Dieser soll seinen früheren Kontrahenten jetzt auf dem Weg ins Weiße Haus unterstützen.

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(sueddeutsche.de/jtr/cmat/buma)

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