Mazedonien:Massenproteste in Skopje

Seit Tagen gehen in Mazedonien Tausende Gegner der Regierung von Staatschef Gjorge Ivanov auf die Straße. Das Balkanland steckt seit den Wahlen 2014 in der Krise.

Seit gut einer Woche protestieren in Skopje Tausende Menschen für einen Rücktritt des mazedonischen Staatschefs Gjorge Ivanov und eine Verschiebung der vorgezogenen Parlamentswahl. Nach Medienberichten sollte es am Donnerstagabend am zehnten Tag in Folge zu Massendemonstrationen kommen. Neben den Protesten der Regierungsgegner wurde auch die bislang größte Demonstration von Regierungsanhängern erwartet. Der kleine Balkanstaat Mazedonien steckt seit der Wahl 2014 in einer politischen Krise. Damals gewann die konservative Partei VMRO-DPMNE. Die oppositionelle SDSM klagte über Wahlfälschung und boykottierte das Parlament. Im vergangenen Jahr weitete sich die Krise aus, als die SDSM dem damaligen Regierungschef Nikola Gruevski vorwarf, 20 000 Menschen seien abgehört worden, darunter Politiker und Journalisten. Anfang dieses Jahres trat Gruevski zurück. Er gilt aber noch immer als einflussreich. Experten zufolge dürfte er maßgeblich von der Amnestie profitieren, die Ivanov vor einer Woche verkündet hatte.

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