Massenproteste in Syrien:Gewalt und Ausschreitungen vor Parlamentswahl

Trotz der UN-Beobachtermission gibt es in Syrien täglich Tote. Drei Tage vor der geplanten Parlamentswahl kommt es zu Massenprotesten der Opposition.

Drei Tage vor der geplanten Parlamentswahl in Syrien haben Aktivisten neue Kämpfe und Angriffe der Regierungstruppen gemeldet. Bis zum Nachmittag seien 25 Menschen getötet worden. In mehreren Städten kam es zu Massenprotesten gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad.

Die Demonstrationen standen unter dem Motto "Unsere Aufrichtigkeit". Die meisten Opfer gab es in den Provinzen Homs, Aleppo und Idlib. Die Syrer sollen trotz der andauernden Gewalt in vielen Städten und Dörfern an diesem Montag 250 Parlamentsabgeordnete wählen. Die Opposition, die seit dem vergangenen Jahr für den Sturz des Assad-Regimes kämpft, will die Wahl boykottieren. Zwei Kandidaten waren während des Wahlkampfes in den Protesthochburgen Daraa und Idlib getötet worden.

In den Sendungen des staatlichen Fernsehens zum Wahlkampf wurde die Gewalt, die in einigen Regionen schon zu einem Bürgerkrieg ausgeartet ist, bislang heruntergespielt. Kandidaten und andere Studiogäste sprechen in der Regel nur von "der aktuellen Krise". Diese ist nach der offiziellen Sprachregelung das Ergebnis einer ausländischen Verschwörung, die Syrien wegen seines "Widerstandes" gegen Israel trifft.

Die Vereinten Nationen halten trotz der wiederholten Verstöße gegen eine ausgehandelte Waffenruhe an dem Friedensplan des Sondergesandten für Syrien, Kofi Annan, fest. Annans Sprecher Ahmad Fawzi sagte in Genf, trotz der Verstöße sei die Umsetzung des Planes auf gutem Wege.

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