Machtreserve der CDU:Merkels dritte Reihe

Merkel, Merkel, Merkel: Was wäre die CDU ohne die Kanzlerin? Wo sind die Führungspersönlichkeiten? Wer könnte gar Merkel einmal beerben? Guttenberg, Wulff und Röttgen haben sich selbst erledigt oder wurden von der Kanzlerin abserviert. Viele bleiben da nicht mehr. Die Kandidaten

Bildern.

Machtreserve der CDU

Ursula von der Leyen

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(Foto: dpa)

Merkel, Merkel, Merkel: Was wäre die CDU ohne die Kanzlerin? Wo sind die Führungspersönlichkeiten neben ihr? Und wer könnte Merkel einmal beerben? Guttenberg, Wulff und Röttgen haben sich selbst erledigt oder wurden von der Kanzlerin abserviert. Viele bleiben nicht mehr. Die Kandidaten in Bildern. Auch das gehört zum Job des Politikers - Autogrammkarten schreiben. Die von Ursula von der Leyen dürften regelmäßig vergriffen sein, denn die Arbeitsministerin gehört zu den Top Ten der beliebtesten Politiker Deutschlands. Eine gute Voraussetzung für die Nachfolge Angela Merkels, die die Liste anführt. Doch noch wichtiger ist, dass die 54-Jährige als engste Vertraute der Bundeskanzlerin gilt. Diese betraute von der Leyen frühzeitig mit wichtigen Parteiaufgaben und holte sie schließlich ins Bundeskabinett. Die frühere Bundesfamilienministerin sei dort eine "Stütze", so Merkel. (anri)

Machtreserve der CDU

Reiner Haseloff

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(Foto: dpa)

Kennen Sie diesen Mann? Keine Sorge, die meisten Deutschen wissen nicht, wer das ist. Zwar hat Reiner Haseloff die Landtagswahl 2011 in Sachsen-Anhalt für sich entschieden - aber seitdem ist nicht mehr viel von ihm zu hören. Der 58-Jährige regiert in seinem Bundesland mit einer großen Koalition. Solide ist das, aber auch ziemlich unspektakulär. Immerhin hat Haselhoff wie Merkel Physik studiert. Um irgendwann zu einem potentiellen Merkel-Nachfolge zu werden, dafür dürfte diese Gemeinsamkeit aber kaum ausreichen. (thos)

Machtreserve der CDU

Annegret Kramp-Karrenbauer

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(Foto: dpa)

Eine der wenigen, die zuletzt in der CDU glänzen konnten. Im März gewann die 49-jährige Politologin die Landtagswahl im Saarland. Viele bezweifeln aber, dass Kramp-Karrenbauer auch das Zeug für eine Karriere im Bund hat. Zwar bringt die CDU-Politikerin viel Erfahrung aus ihrem Bundesland mit, aber das Saarland ist eben nur ein kleiner Teil Deutschlands - und ein nicht ganz so bedeutender wie etwa NRW. (thos)

Machtreserve der CDU

Stanislaw Tillich

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(Foto: dpa)

Auch Stanislaw Tillich ist ein Günstling Merkels. Seit Beginn seiner Amtszeit als sächsischer Ministerpräsident musste er allerdings bereits zwei Affären durchstehen: Erst wurde ihm vorgeworfen, seine Rolle im DDR-Staatsapparat geschönt zu haben. Dann hieß es, seine Partei habe Gespräche mit ihm gegen die Zahlung von Parteispenden organisiert. In Sachsen ist er bislang damit durchgekommen, aber wenn er sich an einer Karriere auf Bundesebene versuchen sollte, dürfte der eine oder andere murren. (anri)

Machtreserve der CDU

Peter Altmaier

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(Foto: dapd)

Das Zeug zum Merkel-Kronprinzen hätte der neue Umweltminister wohl. Peter Altmaier gilt als klug, loyal und bodenständig. Als Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion bewies er außerdem, dass er die Rolle des Moderators perfekt beherrscht, auch deshalb wurde er vor kurzem zum Umweltminster befördert. Weil Altmaier für einen modernen Kurs der Union steht, könnte er tatsächlich irgendwann zu Höherem berufen werden. Als Königinnenmörder steht Altmaier jedenfalls nicht zur Verfügung: Der Saarländer ist Merkel treu ergeben. (thos)

Machtreserve der CDU

Annette Schavan

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(Foto: getty)

Für die meisten Wähler ist Annette Schavan so interessant wie die Liveübertragung einer Partie Mikado. Zuletzt machte die Bildungsministerin, ebenfalls eine Vertraute Merkels, allerdings Schlagzeilen. Negative. Plagiatsjäger waren auf ihre Doktorarbeit gestoßen - und fanden eklatante Mängel. (thos)

Machtreserve der CDU

Volker Kauder

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(Foto: dapd)

Da möchte man doch Mäuschen spielen. Der Unionsfraktionschef ist seiner Kanzlerin treu ergeben, vielleicht macht sie ihn eines Tages sogar zum Minister. Mehr ist für Kauder aber wohl nicht drin. (anri) 

Machtreserve der CDU

Ronald Pofalla

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(Foto: dpa)

Der politische Poltergeist: Galt Ronald Pofalla vor einigen Jahren noch als vielversprechendes CDU-Talent, machte der derzeitige Kanzleramtschef zuletzt vor allem durch schlechtes Benehmen auf sich aufmerksam. Erst nannte er Karl-Theodor zu Guttenberg ein "Rumpelstilzchen", dann fauchte er seinen Parteifreund Wolfgang Bosbach an. "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen", pöbelte Pofalla - und schoss sich damit fürs Erste ins politische Abseits. (thos)

Machtreserve der CDU

Christine Lieberknecht

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(Foto: dpa)

Die Pfarrerstochter regiert in Thüringen eher mit Pragmatik als mit Charisma. Damit ist die Weimarerin der Kanzlerin nicht unähnlich. "Ostdeutsche lehnen politischen Streit als Selbstzweck ab", sagte sie kürzlich. Merkel und sie haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sie wurden auf dem gleichen Parteitag 1991 ins Parteipräsidium der Bundes-CDU gewählt. Doch als es um Steuersenkungen ging, scheute sich Lieberknecht 2009 nicht, Merkel Paroli zu bieten. Denn für Thüringen hat sie die Prämisse aufgestellt: sparen, sparen, sparen.  (ehr)

Machtreserve der CDU

David McAllister

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(Foto: dapd)

Das Kentern mit einem Drachenboot Mitte Mai war das einzige Mal, dass McAllister in der vergangenen Zeit baden ging. Ansonsten geht es gerade steil bergauf für Niedersachsens Ministerpräsidenten. Der Sohn einer Deutschen und eines Schotten legte sein Image als Politrüpel und Bierzeltkasper ab, wurde ernsthafter, folgte seinem Vorbild Christian Wulff. Von ihm hat er auch das Ministerpräsidentenamt übernommen - doch 2013 muss er seine erste Wahl gewinnen. (ehr)

Machtreserve der CDU

Volker Bouffier

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(Foto: dpa)

In seiner Zeit als hessischer Innenminister unter Roland Koch hat sich Bouffier als Hardliner positioniert. Das von Kritikern als "System Koch" bemängelte Netzwerk aus Gefolgschaft und Beziehungen ist seit Kochs Wechsel in die Wirtschaft jedoch inaktiv. Seit Bouffier Ministerpräsident ist, tritt die hessische Kampftruppe bundespolitisch nicht mehr in Erscheinung, sondern beschäftigt sich vor allem mit landespolitischen Themen wie Fluglärm und Energiefragen.  (ehr)

Machtreserve der CDU

Wolfgang Schäuble

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(Foto: dapd)

Bundeskanzler zu werden war lange Schäubles Traum - doch es blieb bei seiner Kronprinzenrolle unter Helmut-"Ich-mache-es-selbst,weil-ich-es-am-besten-kann"-Kohl. Schäuble hat einen exzellenten Ruf als Finanzminister. Selbst die SPD sprach sich dafür aus, dass er diesen Job nicht gegen den weniger einflussreichen des Euro-Gruppen-Chefs eintauschen sollte. (ehr)

Machtreserve der CDU

Thomas de Maizière

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(Foto: dapd)

Der Verteidigungsminister wäre der perfekte Notkanzler. Er war und ist absolut loyal der Kanzlerin gegenüber und Merkel vertraut ihm. Nach dem Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg im Zuge der Plagiatsaffäre machte Merkel den damaligen Innen- zum Verteidigungsminister. De Maizières Unaufgeregtheit passt zu Merkels kühler Attitüde. Da er wenig persönliche Eitelkeiten besitzt, wird er mit Sicherheit nicht an ihrem Stuhl sägen. Doch vermutlich auch niemals Kanzler der Herzen werden. (ehr)

Machtreserve der CDU

Kristina Schröder

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(Foto: dapd)

Der Streit um das Betreuungsgeld hat die Familienministerin geschwächt - Merkel musste ihr zur Seite springen, als die Grünen gesammelt den Rücktritt der Ministerin forderten. Auch ihr kürzlich erschienenes Buch: "Danke, emanzipiert sind wir selber: Abschied vom Diktat der Rollenbilder" brachte der 35-Jährigen vor allem Kritik ein. Ein herber Karriereknick für die Ministerin, die immer schon nach oben wollte, die mit 14 in die CDU eintrat und statt für Pferde für Kanzler Helmut Kohl schwärmte.  (ehr)

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