Luftverkehr:Zug statt Air Berlin

Wie die Lufthansa doch noch Konkurrenz bekommt.

Von Caspar Busse

Seit Monaten arbeitet Lufthansa-Chef Carsten Spohr an einer Übernahme großer Teile des Konkurrenten Air Berlin. Jetzt ist er fast am Ziel, es fehlt nur noch die Zustimmung der Brüsseler Kartellbehörde. Die wird möglicherweise Auflagen erteilen, aber wohl kaum das ganze Geschäft absagen, das ist offenbar schon in Vorgesprächen geklärt worden. Auch für einen Teil der Mitarbeiter ist die Übernahme von 81 der 130 Air-Berlin-Maschinen eine gute Nachricht, sie können auf einen sicheren Job bei Lufthansa hoffen. Schließlich freut sich die Bundesregierung, denn so kann auch die Rückzahlung des Überbrückungskredits gesichert werden.

Aber was ist mit den Passagieren? Wenn künftig auf einigen Strecken nur noch Lufthansa- und Eurowings-Maschinen unterwegs sind, es also keine Konkurrenz mehr gibt, dann werden die Ticketpreise steigen. Von Hamburg nach München für 49 Euro - das wird es dann nicht mehr geben. Wettbewerb ist wichtig. Deshalb ist es gut, wenn andere Airlines, etwa Easyjet, in Deutschland aktiv werden und Lufthansa Konkurrenz machen.

Auch die Bahn kann künftig eine wichtige Rolle spielen. Wenn der ICE von München nach Berlin weniger als vier Stunden braucht, ist er eine Alternative zum Flugzeug. Denn es hilft niemandem, wenn es zwar einen Konkurrenten gibt, der aber - wie Air Berlin - jahrelang nur atemberaubend hohe Verluste gemacht hat.

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