Louisiana:Drei Polizisten bei Schießerei in den USA getötet

  • In Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana sind mindestens drei Polizisten erschossen worden, mehrere sind verletzt worden.
  • Ein Verdächtiger wurde erschossen, die Polizei geht davon aus, dass es sich um den Schützen handelt.
  • Noch ist nicht geklärt, ob die Polizisten gezielt beschossen worden waren oder ob eine Schießerei schon vor Eintreffen der Polizei im Gange war.

In der Haupstadt des US-Bundesstaates Louisiana sind Medienberichten zufolge mindestens drei Polizisten erschossen worden. Die Lokalzeitung The Advocate meldet dies. Auch der Bürgermeister von Baton Rouge bestätigte die drei Toten dem Fernsehsender NBC. Mindestens drei Polizisten wurden verletzt, einer von ihnen schwebt Medienberichten zufolge in Lebensgefahr.

Ein Schütze sei am Sonntagmorgen Ortszeit mit einem Sturmgewehr entlang des Highways gelaufen und habe das Feuer eröffnet, als die Polizei eintraf. Dann sei es zu einem Schusswechsel gekommen. Die Lage scheine unter Kontrolle zu sein, sagte Sergeant Don Coppola vom Baton Rouge Police Department dem Sender WAFB.

Ein Verdächtiger ist der Polizei zufolge erschossen worden. Man gehe davon aus, dass es sich bei dem Toten um den Schützen handele. Die Fernsehsender NBC News, CNN und CBS News berichten, dass es sich bei dem Täter um einen aus Kansas City, Missouri stammenden schwarzen Mann mit dem Namen Gavin Eugene Long handelt. Dieser war in seiner Zeit als Soldat im Irak stationiert.

Die Polizei glaubt eigenen Angaben zufolge nicht, dass es noch weitere Schützen gibt. Die Bevölkerung müsse nicht fürchten, dass es derzeit noch "aktive Schützen" gebe. Zuvor hatte es in Berichten geheißen, dass möglicherweise zwei Verdächtige noch auf der Flucht seien.

Die Polizei suchte nach der Tötung des Verdächtigen den Tatort mit einem Roboter nach Sprengstoff ab. Zwei Männer - es ist nicht bekannt, ob es sich um weitere Verdächtige handelt - werden dem Sender WAFB zufolge in Baton Rouge vom FBI verhört.

Unklar, ob gezielte Attacke auf Polizisten

Am 5. Juli war ein 37-jähriger Schwarzer in Baton Rouge von Polizisten erschossen worden, während er am Boden lag. Das und ein weiterer Fall tödlicher Polizeischüsse auf einen Schwarzen hatte in vielen Städten der USA Proteste gegen Polizeigewalt ausgelöst. Vor zehn Tagen kam es dann zu einer Eskalation: Am Rande einer Demonstration in Dallas (Texas) wurden fünf Polizisten gezielt von einem Schützen getötet.

Ob es sich bei dem Fall am Sonntagmorgen in Baton Rouge um einen gezielten Angriff auf Polizisten handelt, ist allerdings noch nicht geklärt. Noch ist nicht sicher, ob die Schießerei möglicherweise schon im Gange war, bevor die Polizei am Tatort eintraf. Ein Zeuge, mit dem The Advocate sprach, will dies beobachtet haben. Es gibt jedoch auch Hinweise, dass es sich um eine geplante Attacke gegen Polizisten handelte. Demnach sollen die Polizisten in einen Hinterhalt gelockt worden sein.

US-Präsident Barack Obama wurde über den Vorfall informiert, wie sein Büro erklärte. Das Präsidialamt stehe mit den örtlichen Behörden in Verbindung und habe seine Unterstützung angeboten. In einem Statement verurteilte er "aufs Schärfste die Attacke auf die Polizei". Diese Attacken auf Beamte, auf die Rechtsstaatlichkeit, auf die zivilisierte Gesellschaft müssten aufhören. "Die Polizisten wurden bei einem feigen Anschlag getötet", heißt es in Obamas Statement.

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