Auch Saif al-Arab, der in der Nacht zum 1. Mai angeblich durch Nato-Bomben getötet wurde, machte durch unrühmliche Schlagzeilen im Ausland auf sich aufmerksam. Der 1982 geborene Gaddafi-Sprössling schrieb sich 2006 als Student an der Technischen Universität in München ein. Anfangs residierte er in einer Hotelsuite im Bayerischen Hof. Später zog Saif al-Arab mit seiner Gefolgschaft in eine Villa in Waldperlach.
Eine Entourage aus Bodyguards, einem Arzt, einem Juristen und Hausangestellten stand ihm auch in München zur Seite. Der Diktatorensohn feierte ausschweifend, frönte seiner Leidenschaft für teure Autos und zog durch die angesagtesten Clubs der Stadt. Mehrfach ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Waffenbesitzes, Körperverletzung und wegen des Verdachts der Anstiftung zum Mord. Saif al-Arab soll Anfang des Jahres München verlassen haben. Eine unabhängige Bestätigung seines Todes steht bislang aus.
Im Gegensatz zu seinen prominenten Brüdern, die auf der politischen Bühne und in den Schlagzeilen der Klatschnachrichten in der Öffentlichkeit stehen, ist über einen weiteren Sohn Gaddafis, Khamis, kaum etwas bekannt. Im März soll er durch eine Kamikaze-Aktion eines libyschen Piloten ums Leben gekommen sein, das Regime dementierte dies. Khamis soll im libyschen Sicherheitsapparat einen hohen Posten inne gehabt haben.