Libyen:Autonomiebewegung ruft Regionalregierung aus

Führende Mitglieder einer Autonomiebewegung haben im Osten Libyens eine Regionalregierung ausgerufen.

Führende Mitglieder einer Autonomiebewegung haben im Osten Libyens eine Regionalregierung ausgerufen. Dafür hätten sie sich in der Stadt Adschdabija in der Nähe des Ölhafens Brega getroffen, berichteten Unterstützer. Einem Fernsehbericht zufolge wurde 20 Ministern der Eid abgenommen.

Die Ankündigung hat zwar zunächst keine Folgen, dürfte aber die Beziehungen zur schwachen Zentralregierung in Tripolis verschlechtern. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi im Jahr 2011 sind große Teile des Landes in Anarchie versunken. Besonders in der auch als Kyrenaika bekannten Region im Osten des Landes hat die Regierung in Tripolis nur wenig Einfluss.

Seit dem Sommer halten dort Milizen und Stämme Ölfelder und Häfen besetzt und verlangen mehr Mitsprache sowie einen größeren Anteil an den Öleinnahmen des Opec-Mitgliedslandes.

Immer wieder wird die Region von Gewalttaten erschüttert. So kam am Samstag Sicherheitskreisen zufolge in Benghasi ein Soldat ums Leben, als eine Mine in der Nähe eines Kontrollpunktes der Armee explodierte.

Auch ein Geheimdienstoffizier wurde am Wochenende Opfer eines Bombenanschlages, als er mit seinem Auto in der Stadt unterwegs war. Dabei kam auch seine etwa zweijährige Tochter ums Leben, wie die Behörden mitteilten.

© Süddeutsche.de/Reuters/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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