Laurent Fabius:Der Außenseiter

Laurent Fabius sieht sich als "Kandidat der kleinen Leute" - doch in Umfragen hinkt er seinen Konkurrenten weit hinterher.

Als Premier einer Linkskoalition mit den Kommunisten profilierte sich Laurent Fabius Mitte der 80er Jahre mit einer Hinwendung zur Marktwirtschaft. Jetzt tritt der 60-Jährige als linker Flügelmann zur parteiinternen Kür des Präsidentschaftskandidaten an - und will den Markt zurückdrängen.

Fabius; AP

Will unter anderem den Mindestlohn anheben: Laurent Fabius

(Foto: Foto: AP)

"Ich stehe für eine offensiv antiliberale Linkspolitik", sagt Fabius. "Sozialismus heißt zu allererst Sozialpolitik" und "Verteidigung gegen die Globalisierung".

Fabius galt einst als brillianter Frontmann der Reformsozialisten. Präsident François Mitterrand machte den Elitehochschul-Absolventen nach dem Sieg der Linksunion 1981 zum Budgetminister, wo er das Finanzdesaster der Verstaatlichungspolitik hautnah erlebte.

Gegner der EU-Verfassung

1984 wurde Fabius mit 37 Jahren jüngster Premierminister Frankreichs und organisierte zwei Jahre lang eine Hinwendung zur Marktwirtschaft. 2000 bis 2002 war er noch einmal Wirtschafts- und Finanzminister.

Beim Referendum über die EU-Verfassung im Mai 2005 kämpfte Fabius für ein Nein und riskierte die Spaltung seiner Partei. Jetzt umwirbt er Trotzkisten und Kommunisten mit dem Credo: "Gegen einen harten Finanzkapitalismus hilft kein weicher Sozialismus." Sein Linksschwenk weckt aber Argwohn - und in Umfragen liegt er weit hinter Ségolène Royal und Dominique Strauss-Kahn.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: