Landtagswahl Thüringen:Rot-Rot nur mit linkem Ministerpräsidenten

Linken-Chef Lafontaine schließt einen SPD-Ministerpräsidenten in Thüringen aus. Solange die Linke nicht als normale Partei behandelt werde, "geht gar nichts".

Der Parteichef der Linken, Oskar Lafontaine, hat die Wahl eines SPD-Ministerpräsidenten für eine rot-rot-grüne Koalition in Thüringen erneut ausgeschlossen.

Lafontaine sagte der Sächsischen Zeitung, solange man die Linke nicht als normale Partei behandeln wolle, gehe gar nichts. Die stärkste Partei einer Koalition stelle den Ministerpräsidenten.

Wahlversprechen in den Mülleimer

"Wenn die SPD diese parlamentarische Spielregel beachtet und ihr Programm ernst nehmen würde, dann hat sie nur die Möglichkeit, mit der Linken zu gehen und Ramelow zu wählen", fügte Lafontaine mit Blick auf den Spitzenkandidaten der Linken in Thüringen, Bodo Ramelow, hinzu.

Wenn die SPD mit der CDU koaliere, müsse sie einen "großen Teil ihrer Wahlversprechen in den Mülleimer werfen", warnte Lafontaine die Sozialdemokraten.

Schwierige Regierungsbildung

Unterdessen gestaltet sich die Regierungsbildung in Thüringen weiter schwierig. Während in Sachsen CDU und FDP die Verhandlungen über einen Koalitionsvertrag bereits nach 14 Tagen erfolgreich abgeschlossen haben, stecken die Parteien in Erfurt noch in Sondierungsrunden.

Die SPD als das Zünglein an der Waage muss entscheiden, ob sie Koalitionsverhandlungen mit der CDU oder mit der Linkspartei aufnehmen möchte. Am Freitag entscheidet der Parteirat der Grünen, ob förmliche Sondierungsgespräche für ein mögliches Dreierbündnis mit SPD und Linken aufgenommen werden sollen.

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