2012 wählten die Schleswig-Holsteiner Albig zu ihrem Ministerpräsidenten. Dank seiner pragmatischen Art behielt seine Küstenkoalition aus SPD, Grünen und der Partei der dänischen Minderheit SSW fünf Jahre lang die knappe Mehrheit. So hatte es Albig bei seinem Amtsantritt versprochen. Krisen konnten ihm wenig anhaben. Im September 2014 musste er sein Kabinett umbauen, weil zwei Minister zurücktraten. Die Forderungen der Opposition, Albig solle ebenfalls zurücktreten, ignorierte der Ministerpräsident.
Sonst selten in den Schlagzeilen, erregte Schleswig-Holstein unter Albig bundesweit Aufmerksamkeit. Er kritisierte die Flüchtlingspolitik des Bundes und die Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge. Sein Land stellte sich als einziges quer, verkündete einen Abschiebestopp. In den vergangenen Wochen setzte der SPD-Spitzenkandidat im Wahlkampf auf "Gerechtigkeit für alle". Die Wähler konnte er damit offenbar nicht überzeugen.