Landtagswahl:Der Favorit heißt CDU

Unter dem Eindruck der Debatte um die Hartz-IV-Gesetze wählt das Saarland ein neues Parlament. Die seit fünf Jahren unter Ministerpräsident Peter Müller allein regierende CDU kann Umfragen zufolge wieder mit einer absoluten Mehrheit rechnen.

Die SPD muss mit einer schweren Schlappe rechnen. Die Sozialdemokraten hatten im Wahlkampf mit den Protesten gegen der Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung und der Debatte um die Rolle des früheren SPD-Chefs Oskar Lafontaine zu kämpfen. Die Grünen und die FDP wollen wieder in den Landtag einziehen.

Der CDU wurden in den letzten Umfragen rund 50 Prozent vorhergesagt, der SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Heiko Maas dagegen nur etwa 30 Prozent. Die Grünen können sich demnach Hoffnungen machen, als drittstärkste Kraft wieder in den Landtag einzuziehen, auch der FDP könnte knapp der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde gelingen. Insgesamt stellen sich am Sonntag zehn Parteien zur Wahl.

Wachwechsel vor fünf Jahren

Bei der vergangenen Landtagswahl 1999 kam die CDU auf 45,5 Prozent, die SPD lag mit 44,4 Prozent nur knapp dahinter. Die Grünen und die FDP scheiterten klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Mit ihrem Wahlsieg vor fünf Jahren löste die Union die SPD-Alleinregierung unter Ministerpräsident Reinhard Klimmt ab. Die Sozialdemokraten hatten 14 Jahre lang allein an der Saar regiert. Bis zum SPD-Sieg bei der Bundestagswahl 1998 stand Lafontaine an der Spitze der Landesregierung.

Der frühere SPD-Chef, der 1999 von allen politischen Ämtern zurückgetreten war, wollte Maas im Wahlkampf unterstützen. Knapp einen Monat vor der Wahl kündigte er allerdings ein mögliches Engagement in einem neuen Linksbündnis an, wenn es nicht zu einem Kurs- und Kanzlerwechsel kommt. Auch ein Großteil der SPD-Anhängerschaft zeigte sich danach in Umfragen überzeugt, dass sein Verhalten der SPD schadet.

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