KZ-Überlebende in Israel:"Die Natur, sie hat mich befreit"

Freude, Einsamkeit und dunkle Erinnerungen: Ein Bildband dokumentiert, was Holocaust-Überlebende in Israel heute bewegt.

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Quelle: Helena Schätzle

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Fotografin Helena Schätzle hat sich für die Hilfsorganisation AMCHA aufgemacht, die Geschichten von Holocaust-Überlebenden in Israel zu dokumentieren. So entstand der Bildband "Leben nach dem Überleben - Devoted to life" (NIMBUS Verlag). Eine Auswahl.

Richard Hirschorn aus Jerusalem. Er konnte als einziger der Familie mit dem Kindertransport gerettet werden.

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Quelle: Helena Schätzle

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Avraham Leibovitch, Jerocham: "Meine Frau ist gestorben. Jetzt bin ich allein. Es ist nicht gut, allein zu sein. In der Nacht schlafe ich nicht, ich denke an meine Familie. Jede Nacht."

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Quelle: Helena Schätzle

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Zwi mit Steinitz (mit Ehefrau Regina) aus Tel Aviv. "Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie ein Vater sein Kind liebkosen und gleichzeitig jüdische Kinder ermorden, die eigene Frau umarmen, küssen und gleichzeitig ihm unbekannte, völlig unschuldige Frauen in die Gaskammer schicken oder an einer Grube niederschießen konnte."

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Quelle: Helena Schätzle

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Judith Neumark, Ramat Gan: "Wie wir ausgesehen haben, das muss schrecklich gewesen sein. Es wurde mir erst klar, als wir durch einen Markt aus Istanbul herausfuhren. Da haben Leute gestanden und geweint und uns Äpfel und Orangen zugeworfen."

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Quelle: Helena Schätzle

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Regina Steinitz: "Unsere Kinder waren die Erfüllung eines Traums für uns. Besonders, als ich schwanger war mit meinem Sohn. Da hab ich ständig daran gedacht, mein Mann bekommt endlich etwas wieder, das richtig zu ihm gehört. Meine Kinder sind aus den Genen seiner Eltern."

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Quelle: Helena Schätzle

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Richard Hirschhorn aus Jerusalem: "Vorgestern bin ich spazieren gegangen, und mir kam der Gedanke, dass ich ein sehr gutes Leben hatte. Zuerst hatte ich sehr liebevolle Eltern, und dann meinen Bruder und danach Freda. Und zur Krönung wurden wir mit drei wundervollen Kindern und sechs großartigen Enkeln gesegnet. Alles in allem, bin ich sehr glücklich mit meinem Leben."

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Quelle: Helena Schätzle

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Judith Neumark, Kibbuz Geva: "Ich habe in meinem Kibbuz auf den Wassermelonenfeldern gearbeitet. Die Felder waren riesig und ich habe mich zwischen die Reihen gelegt.Über mir war ein Luftzug und plötzlich habe ich den Himmel wieder gesehen. Die Farben, das Blaue vom Himmel und der Geruch der Orangen. Es war alles wie im Paradies, wie in einem Traum. Und diese unglaubliche Luft vom Meer. Die Natur, sie hat mich befreit."

© SZ.de/odg
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