Kurz vor den US-Wahlen:Obama unterbricht Wahlkampf

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Zwei Wochen vor den US-Wahlen hat Präsidentschaftskandidat Obama mehrere Wahlkampfveranstaltungen abgesagt - um zu seiner kranken Großmutter nach Hawaii zu fliegen.

Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama unterbricht zwei Wochen vor der Wahl den Wahlkampf, um seine schwerkranke Großmutter in Hawaii zu besuchen.

Sorge um die Großmutter: Barack Obama hat seinen Wahlkampf für einen Besuch in Hawaii unterbrochen. (Foto: Foto: AFP)

Dies gab Obamas Kampagnen-Sprecher Robert Gibbs am Montag (Ortszeit) in Florida bekannt. Die Gesundheit der 85-Jährigen habe sich in den vergangenen Wochen verschlechtert. Ihr Zustand sei inzwischen "sehr ernst", sagte Gibbs.

Obama sagte Wahlkampfveranstaltungen in den US-Bundesstaaten Iowa und Wisconsin ab, die für Donnerstag geplant waren, um nach Hawaii zu fliegen. Er will am Samstag zurückkehren und die Wahlkampfarbeit wieder aufnehmen.

Madelyn Dunham sei schon immer einer der wichtigsten Menschen in Obamas Leben gewesen, sagte Gibbs. Zusammen mit seiner Mutter und seinem Großvater habe sie ihn aufgezogen, "von seiner Geburt bis er aufs College gegangen ist".

Dunham arbeitete im zweiten Weltkrieg in einer Fabrik für Bombenflugzeuge und stieg danach in einer Bank von einer Sekretärin zu einer Vizepräsidentin auf. Obama und seine Familie hatten zuletzt im August ihren Urlaub bei der Großmutter auf Hawaii verbracht.

Seinen Vorsprung auf Konkurrent John McCain konnte Obama indes weiter ausbauen. Einer am Dienstag veröffentlichten Reuters/C-Span/Zogby-Umfrage zufolge führt der Senator aus Illinois mit acht Punkten bei 50 Prozent vor McCain mit 42 Prozent. Am Montag hatte der Vorsprung Obamas noch sechs Punkte betragen.

"Das war ein weiterer großer Tag für Obama", sagte Meinungsforscher John Zogby. Gleichzeitig warnte er vor voreiligen Schlüssen. In zwei Wochen könne sich noch einiges ändern.

Die Zustimmung für den Demokraten nahm vor allem bei den parteiunabhängigen Wählern zu, hier liegt er der Erhebung zufolge nun mit 15 Punkten vor McCain. Bei den Frauen baute der Demokrat seine Führung demnach von acht auf 13 Punkte aus.

Auch bei den Republikaner-Anhängern machte er Boden gut und kann derzeit auf die Unterstützung von zwölf Prozent dieser Wählergruppe zählen, verglichen mit zuvor neun Prozent. "Vielleicht ist das der Powell-Effekt", sagte Zogby und spielte damit auf den republikanischen Ex-Außenminister Colin Powell an, der Obama am Wochenende den Rücken gestärkt und ihn als eine Figur der Umgestaltung bezeichnet hatte.

Landesweite Umfragen sind in den USA nur ein grobes Maß, weil der Präsident nicht direkt vom Volk, sondern indirekt über Wahlmänner nach getrennten Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten bestimmt wird. Für die insgesamt drei Tage umfassende Erhebung wurden über 1000 Personen befragt.

© Reuters/AFP/cag/gdo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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