Kritik an Regierung Cameron:Zehntausende Briten protestieren gegen Sparpläne

In London haben am Samstag Zehntausende Menschen gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung protestiert. Die britische Zeitung "The Guardian" berichtet von 100.000 Demonstranten, die Veranstalter sprechen von 150.000 Teilnehmern.

In London haben am Samstag Zehntausende Menschen gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung protestiert. Die britische Zeitung The Guardian berichtet von 100.000 Demonstranten, die Veranstalter sprechen von 150.000 Teilnehmern.

Mit Trillerpfeifen und zum Teil verkleidet zogen sie am Parlamentsgebäude vorbei. Auf Transparenten standen Slogans wie "Das Sparprogramm hat versagt", "Keine Einschnitte" und "Steuern für die Reichen, Bildung für die Armen". Nach Angaben der Polizei blieb die Demonstration weitgehend friedlich. Auch in Belfast und Glasgow fanden Proteste statt.

Die Regierung von Premierminister David Cameron hat im Kampf gegen die Schuldenkrise die jeweiligen Haushalte der Ministerien um durchschnittlich 20 Prozent über vier Jahre gekürzt und Sozialleistungen zurückgefahren. Außerdem wurden Steuervergünstigungen für Rentner gekappt und die Mehrwertsteuer auf 20 Prozent angehoben. Zusätzliche Steuern für Reiche lehnt die Regierung ab.

Zudem sehen sich die Konservativen nach zwei Vorfällen verstärkt mit dem Vorwurf konfrontiert, elitär zu sein und den Kontakt zum Durchschnittsbürger verloren zu haben: Der hochrangige Abgeordnete Andrew Mitchell trat zurück, nachdem er einen Polizisten beleidigt hatte, während Finanzminister George Osborne mit einer normalen Fahrkarte in dem Erste-Klasse-Abteil eines Zuges erwischt wurde.

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