Kritik an Familienpolitik:Bischof Mixa spricht von "Umerziehung"

Attacke aus Augsburg: Walter Mixa hat erneut die staatliche Familienpolitik hart kritisiert. Auch Kritiker des Betreuungsgeldes bekamen ihr Fett ab.

Der Augsburger Oberhirte hat abermals wider die Familienpolitik der Bundesregierung gepoltert: Walter Mixa warnte vor einer Familienpolitik, die als "staatliches Umerziehungsprogramm" missbraucht wird.

Augsburgs Bischof Walter Mixa

Augsburgs Bischof Walter Mixa

(Foto: Foto: dpa)

Mixa beklagte in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung seines Bistums, so würden Frauen vor allem auf Erwerbstätigkeit statt auf Familienarbeit und Kindererziehung eingestellt.

Mixa sagte der Bistums-Mitteilung zufolge bei einem Vortrag in Regensburg am Dienstag, moderne junge Frauen hätten es nicht nötig, durch das Familienministerium mit sanftem Druck pseudo-emanzipiert und als Arbeitskräfte-Reserve für die Industrie rekrutiert zu werden.

Der Augsburger Bischof kritisierte die Äußerungen verschiedener Politiker, die Eltern würden ein erhöhtes Betreuungsgeld für "Wodka und Flachbildschirme" verwenden, heißt es in der Bistums-Mitteilung.

Wer den Eltern pauschal unterstelle, das Betreuungsgeld nicht zum Wohl ihrer Kinder zu verwenden, demonstriere ein Menschenbild, das eher in die Feudalgesellschaft als in eine freiheitliche Demokratie gehöre, sagte Mixa.

Appell an Unionsparteien

Mixa forderte die Unionsparteien in der Frage des Betreuungsgeldes zur Geschlossenheit auf. Die CSU fordert als Ausgleich zu dem von der Koalition geplanten Krippenausbau ein Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder bis zum dritten Lebensjahr daheim erziehen.

Mixa hatte bereits im Februar für heftige Diskussionen über die Familienpolitik gesorgt, als er sagte, wer mit staatlicher Förderung Mütter dazu verleite, ihre Kinder bereits kurz nach der Geburt in staatliche Obhut zu geben, degradiere die Frau zur "Gebärmaschine".

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