Kosovo-Konflikt:Historisches Treffen der Staatschefs Serbiens und Kosovos

Die Staatschefs Serbiens und des Kosovos haben sich zu Gesprächen getroffen - zum ersten Mal seit der Unabhängigkeitserklärung der Region.

Zum ersten Mal, seit sich das Kosovo von Serbien 2008 unabhängig erklärt hat, haben sich die Staatschefs beider Länder getroffen. Der serbische Präsident Tomislav Nikolic und seine kosovarische Amtskollegin Atifete Jahjaga sprachen am Mittwoch in Brüssel knapp eine Stunde lang unter Vermittlung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton miteinander.

Ein EU-Diplomat erklärte, die Begegnung von Nikolic und Jahjaga habe "eine große symbolische Bedeutung". Die serbische und die kosovarische Opposition hatten im Vorfeld heftig Kritik geübt.

Die Begegnung sei konstruktiv gewesen, erklärte Ashton, ohne konkrete Ergebnisse zu nennen. Beide Politiker hätten ihr versichert, dass sie den von der EU vermittelten Dialog ihrer Länder weiterhin unterstützten, erklärte Ashton. Sie ermutigte Nikolic und Jahjaga, "die Anstrengungen fortzusetzen, die nötig sind, um sich der Europäischen Union weiter anzunähern". Die Außenbeauftragte hatte sich vor der gemeinsamen Unterredung zunächst mit Nikolic und dann mit Jahjaga separat getroffen.

Nikolic bekräftigte nach den Treffen die Position seines Landes, die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anzuerkennen. Zudem erklärte er, die Gespräche würden unter der Bedingung fortgesetzt, dass die 40.000 Serben im Norden des Kosovo umfassende Autonomie erhielten. Serbien betrachtet das Kosovo weiter als seine Provinz. Seit März 2011 verhandeln Vertreter beider Staaten unter Vermittlung der EU unter anderem über Grenz- und Zollfragen. Zuletzt verständigten sie sich im Dezember 2012 auf die Einrichtung mehrerer gemeinsamer Grenzposten.

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