Kriminalität:Rechtsextreme Proteste nehmen zu

Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen - in ganz Deutschland.

"Tröglitz ist überall", sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Was ist dran an dieser Aussage? Tatsächlich ist die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen - und zwar im Osten wie im Westen. Dabei geht es um verschiedenste Delikte wie Farbschmierereien, Sachbeschädigungen, aber auch Brandstiftungen. 2014 registrierte die Polizei bundesweit etwa 150 rechtsextrem motivierte Übergriffe dieser Art - etwas mehr davon im Osten als im Westen. 2012 hatte die Polizei noch 24 solcher Fälle gezählt. 2013 waren es schon 58. Hinzu kommen Proteste gegen existierende und geplante Unterkünfte für Flüchtlinge. Allein im vergangenen Jahr zählten die Behörden fast 80 solcher Demonstrationen, oft organisiert von der rechtsextremen NPD.

Insgesamt ist die Zahl der rechten Straftaten in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. 10 500 solcher Delikte wurden nach vorläufiger Listung 2014 gezählt, davon knapp 500 Gewalttaten. Die Zahlen gehen seit einigen Jahren nach unten.

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