Kriegsverbrecher-Prozess:SS-Mann will aussagen

In Detmold steht derzeit der ehemalige SS-Wachmann Reinhold Hanning vor Gericht - und schweigt. Nun haben seine Verteidiger eine Erklärung angekündigt.

Von Hans Holzhaider, Detmold

Im Prozess gegen den ehemaligen SS-Wachmann Reinhold Hanning haben die Verteidiger am Freitag angekündigt, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt für ihren Mandanten eine Erklärung zur Sache verlesen werden. "Möglicherweise wird sich der Angeklagte auch noch ergänzend dazu äußern", sagte Verteidiger Johannes Salmen. Die Aussage Hannings soll so rechtzeitig angekündigt werden, dass möglichst vielen der 40 Nebenkläger eine persönliche Teilnahme ermöglicht wird. Am ersten Prozesstag hatte Hanning, dem Beihilfe zum Mord an 170 000 Menschen im Konzentrationslager Auschwitz vorgeworfen wird, geschwiegen. "Es wäre schön, wenn Sie den Mut fänden, hier etwas zu sagen", sagte die Vorsitzende Richterin Anke Grudda, zum Angeklagten. "Wir möchten hier gerne den Menschen Reinhold Hanning kennenlernen." Am zweiten Verhandlungstag vor dem Landgericht Detmold hatten zuvor zwei Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz von ihren Erlebnissen berichtet.

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