Krieg in Syrien:Putin bestätigt Hilfe bei Assads Bodenoffensive

  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat bekanntgegeben, dass die Streitkräfte seines Landes die Bodenoffensive der Assad-Armee in Syrien aus der Luft unterstützen.
  • Russland werde sein Vorgehen in Syrien "mit den Einsätzen der syrischen Armee am Boden" koordinieren und die Offensive "effizient" unterstützen, sagte Putin.
  • Die Marine habe vom Kaspischen Meer aus IS-Stellungen beschossen.

Schwere Kämpfe in Idlib und Hama

Die russische Luftwaffe unterstützt die syrischen Streitkräfte bei ihrer Bodenoffensive in der zentralen Provinz Hama. Das haben der russische Präsident Wladimir Putin und die Regierung von Baschar al-Assad bestätigt. Russland werde sein Vorgehen in Syrien "mit den Einsätzen der syrischen Armee am Boden" koordinieren und die Offensive "effizient" verstärken, sagte Putin. Aus syrischen Militärkreisen hieß es kurz darauf, die Bodenoffensive sei mit Unterstützung der russischen Luftwaffe im Gange.

Putin bestätigte damit Angaben der Syrischen Beobachtungstelle für Menschenrechte. Diese hatte bereits zuvor erklärt, dass syrische Truppen im Westen des Landes eine Offensive begonnen hätten. Demnach handelt es sich in den Provinzen Idlib und Hama um die intensivsten Kämpfe seit Monaten. Die Provinz Idlib wird zum größten Teil von einer Rebellen-Allianz um den Al-Qaida-Ableger Al-Nusra-Front kontrolliert, die ihren Einfluss auch in Hama ausbauen will. Die Terrormiliz Islamischer Staat ist in beiden Provinzen nicht vertreten.

Auch der Aktivist Ahmad al-Ahmad in Idlib meldete heftigen Beschuss durch Regierungstruppen. Vorangegangen sei ein Angriff von Rebellen auf einen Armeeposten, bei dem ein Panzer zerstört worden sei.

Russland: Elf IS-Stellungen bombardiert

Russland hat nach eigenen Angaben auch erstmals von Kriegsschiffen im Kaspischen Meer aus Ziele in Syrien angegriffen. Mehrere Kreuzer hätten elf IS-Stellungen mit 26 Raketen beschossen, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Die Raketen überwanden eine Strecke von 1500 Kilometern. Zivilisten seien dabei nicht getötet worden, sagte er bei einem Treffen mit Putin in Sotschi.

Die Kämpfe folgen genau eine Woche nach dem Beginn russischer Luftangriffe in Syrien. Moskau bombardiert dort nach eigenen Angaben die Terrormiliz Islamischer Staat und Verbündete des Terrornetzwerks al-Qaida, wie zum Beispiel die Al-Nusra-Front. Erklärtes Ziel Russlands ist die Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Die USA und ihre Verbündeten bekämpfen ebenfalls den IS, wollen jedoch, dass Assad die Macht abgibt. Sie werfen Russland vor, auch die vom Westen unterstützten moderaten Rebellen ins Visier zu nehmen.

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