Krieg in Syrien:Bundeswehr steht vor weiterem Auslandseinsatz

A controller sits at screens aboard NATO AWACS aircraft during surveillance flight over Romania from AWACS air base in Geilenkirchen

Ein Kontrolleur überwacht den Flug eines Awacs-Aufklärungsflugzeuges der Nato am deutschen Stützpunkt Geilenkirchen.

(Foto: REUTERS)
  • Die Nato will vorübergehend mehrere Awacs-Aufklärungsflugzeuge vom nordrhein-westfälischen Geilenkirchen auf den türkischen Einsatzflugplatz Konya verlegen.
  • Deutsche Soldaten stellen ein Teil der Awacs-Besatzung, daher werden sie auch an der Verlegung in die Türkei beteiligt sein.

Nato will Aufklärungsflugzeuge aus Deutschland in die Türkei verlegen

Schon jetzt unterstützt die Bundeswehr Frankreich und die internationale Koalition gegen den Islamischen Staat (IS) bei ihrem Einsatz in Syrien. Deutsche Soldaten betanken Flugzeuge, leisten Aufklärungsarbeit und helfen, den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle im Mittelmeer zu schützen. Künftig wird zu diesen Aufgaben nun noch eine weitere hinzukommen: Zur Unterstützung der Türkei verlegt die Nato vorübergehend mehrere Awacs-Aufklärungsflugzeuge vom nordrhein-westfälischen Geilenkirchen auf den türkischen Einsatzflugplatz Konya. Das geht aus einem Informationsschreiben der Bundesregierung an die zuständigen Bundestagsausschüsse hervor.

"Da wir 30 Prozent des Bordpersonals stellen, wird das natürlich auch Bundeswehr-Angehörige betreffen", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Damit bestätigte er einen entsprechenden Bericht der Bild am Sonntag. Dem Sprecher zufolge wird für den Einsatz kein Bundestagsmandat benötigt, da die Militärmaschinen, die in türkischem Luftraum fliegen sollen, nur zur Erstellung des Luftlagebilds beitragen sollen. Außerdem sei derzeit kein Einsatz von Waffengewalt zu erwarten.

Zur Begründung heißt es in dem Schreiben des Auswärtigen Amts und des Verteidigungsministeriums an die Abgeordneten mit Datum vom 18. Dezember, der sogenannte Islamische Staat habe keine eigenen Luftstreitkräfte - und das syrische Regime werde voraussichtlich keine eigenen Militärflugzeuge gegen die Türkei einsetzen.

Die multinationale Bordbesatzung der Awacs-Flugzeuge besteht aus jeweils 16 Soldaten. "Jetzt geht es darum, wie die Nato das operativ umsetzt", sagte der Ministeriumssprecher zu dem Einsatz in der Türkei. Ab wann und in welcher Mannstärke sich die Bundeswehr daran beteilige, sei noch unklar.

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