Krieg in der Ukraine:USA werfen Russland Aufrüstung in Ostukraine vor

  • Nach Informationen der USA stockt Russland seine Truppen im Osten der Ukraine auf. Auch Luftabwehrsysteme seien stationiert worden.
  • Russland soll außerdem die Separatisten im Umgang mit Drohnen schulen.
  • All dies sehen die USA als Bruch des Minsk-2-Abkommens.
  • Auch die USA sind präsent im Krisengebiet. Die US-Armee liefert gepanzerte Fahrzeuge und hat am Montag begonnen, die ukrainische Armee durch eine Ausbildungsmission zu unterstützen.

USA: Russland stationiert weitere Truppen

Die USA haben Russland eine Aufrüstung an der Grenze zur Ukraine sowie im umkämpften Osten des Landes vorgeworfen. Die russische Armee habe "zusätzlich Luftabwehrsysteme im Osten der Ukraine stationiert und einige davon näher an die Frontlinien gebracht", kritisierte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf, in einer Erklärung. Russland schicke derzeit zudem weitere Soldaten an die Grenze zur Ukraine. Daraus ergebe sich die "größte Truppenpräsenz an der Grenze seit Oktober 2014".

Moskau unterstütze die prorussischen Separatisten in der Ostukraine durch "zunehmend komplexe" Militärausbildung, zum Beispiel im Umgang mit Drohnen. Die Drohnen seien "ein untrügliches Zeichen für die russische Präsenz" im Konfliktgebiet, erklärte Harf. "Gemeinsame russisch-separatistische Truppen verstoßen weiterhin gegen das Mitte Februar unterzeichnete Minsk-2-Abkommen", kritisierte Harf. Die Truppen besäßen "eine nennenswerte Zahl von Artillerie-Ausrüstung und Mehrfach-Raketenwerfern in den Gebieten", die dem Friedensplan zufolge dort verboten sind. Außerdem würden weitere schwere Waffen in die Ukraine gebracht.

US-Präsenz in der Ukraine

Prorussische Aufständische kämpfen im Osten der Ukraine seit etwa einem Jahr gegen die ukrainische Armee. Seitdem wurden bei den Kämpfen mehr als 6000 Menschen getötet. Am 12. Februar unterzeichneten beide Seiten in der weißrussischen Hauptstadt Minsk einen Friedensplan. Seither haben die Gefechte in der Ostukraine deutlich abgenommen. Allerdings setzen nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beide Seiten weiterhin immer wieder schwere Waffen ein.

Die US-Armee hatte am Montag begonnen, die ukrainische Armee durch eine Ausbildungsmission zu unterstützen. Die USA liefern dem Land außerdem militärische Ausrüstung wie gepanzerte Fahrzeuge, Schutzwesten, Radarsysteme und Nachtsichtgeräte. Waffenlieferungen lehnt Washington bislang ab.

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