Krankenkassen-Report:Hohe Belastung für Pflegende

Menschen, die Angehörige pflegen müssen, leiden häufiger unter psychischen Problemen, ergab eine neue Studie.

Von Guido Bohsem, Berlin

Etwa die Hälfte der Menschen, die einen Angehörigen pflegen, leiden unter psychischen Problemen. Laut einer Untersuchung im Auftrag der DAK ist das ein deutlich höherer Wert als bei Personen ohne Pflegeaufgaben. Bei 20 Prozent der Pflegenden hat sich die Belastung sogar zu einer Depression entwickelt. Für die Studie untersuchte die Kasse etwa 12000 pflegende Angehörige und analysierte die häufigsten Erkrankungen. Doch die Belastung drückt nicht nur auf die Seele. Auch körperliche Erkrankungen kommen bei Pflegenden deutlich häufiger vor als bei Nicht-Pflegenden. Jede sechste Pflegeperson musste 2014 wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen zum Arzt. Zumeist handelt es sich bei den Betroffenen um Frauen. In etwa 90 Prozent der Fälle übernehmen sie die schwierige Aufgabe. Ein Drittel ist berufstätig, davon lediglich ein Fünftel in Vollzeit. In etwa der Hälfte der Fälle werden Menschen mit Pflegestufe Eins von ihren Angehörigen gepflegt. Die Ergebnisse zeigten, wie viel Druck auf Menschen lastet, die außer Job und Familie noch die Pflege eines Angehörigen übernehmen", sagte DAK-Vorstandschef Herbert Rebscher.

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