Korruption:Staatsanwaltschaft will Haftbefehl gegen Südkoreas Ex-Präsidentin beantragen

Park Geun Hye

Anfang März bestätigte das südkoreanische Verfassungsgericht die Amtsenthebung Parks.

(Foto: dpa)
  • Park Geun-hye stürzte über eine Korruptionsaffäre ihrer engen Vertrauten Choi Soon-sil. Sie war im Dezember vom Parlament ihres Amtes enthoben worden.
  • Anfang März bestätigte das südkoreanische Verfassungsgericht das Votum.
  • Park wird vorgeworfen, Unternehmen wie Hyundai und Posco unter Druck gesetzt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft in Südkorea will gegen die entmachtete Präsidentin Park Geun-hye einen Haftbefehl erwirken. Das teilte die Behörden am Montag wenige Tage nach einem Verhör der Ex-Staatschefin mit. Die 65-jährige Park war zu Vorwürfen der Korruption und des Amtsmissbrauchs vernommen worden.

"Die Angeklagte hat ihre außerordentliche Macht und ihre Stellung als Präsidentin missbraucht, um Bestechungsgelder von Unternehmen anzunehmen oder in die Rechte der unternehmerischen Freiheit einzugreifen und hat wichtige vertrauliche Informationen zu Staatsangelegenheiten weitergegeben", hieß es in der Begründung der Staatsanwaltschaft für den Antrag auf den Haftbefehl. Es gebe bereits eine Vielzahl an Beweisen, aber die Beschuldigte weise die Vorwürfe zurück. Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass "künftig Beweise vernichtet werden".

Park weist jedes Fehlverhalten zurück

Park war im Dezember vom Parlament ihres Amtes enthoben worden, nachdem hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen waren und ihren Rücktritt gefordert hatten. Anfang März bestätigte das südkoreanische Verfassungsgericht die Amtsenthebung. Park stürzte über eine Korruptionsaffäre ihrer engen Vertrauten Choi Soon-sil.

Choi, die mittlerweile in Haft sitzt, soll ihre Beziehungen zu der südkoreanischen Präsidentin ausgenutzt haben, um Millionenspenden von Firmen für Stiftungen einzutreiben und sich persönlich zu bereichern. Park wird dabei vorgeworfen, Unternehmen wie Hyundai und Posco unter Druck gesetzt zu haben, Aufträge an Firmen oder Personen zu vergeben, die wiederum mit Choi in Verbindung stehen.

Auch der Samsung-Konzern ist in die Affäre verwickelt, weil zwei Manager Chois Tochter begünstigt haben sollen. Außerdem muss sich Park dafür verantworten, ihrer Freundin eine Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben, darunter die Ernennung von Diplomaten und Regierungsvertretern. Park wies mehrfach jedes Fehlverhalten zurück und warf ihrer Vertrauten vor, ihre Freundschaft ausgenutzt zu haben.

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