Konservativer als Londoner Bürgermeister wiedergewählt:Johnson siegt knapp vor Labour-Herausforderer Livingstone

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Die Londoner Bürger haben den Konservativen Boris Johnson im Amt des Bürgermeisters bestätigt. Entgegen dem Trend bei den landesweiten Kommunalwahlen, siegte der Amtsinhaber vor seinem Herausforderer Ken Livingstone von der Labour Party. Der Abstand zwischen den Kandidaten fiel überraschend klein aus.

Amtsinhaber Boris Johnson hat die Bürgermeisterwahl in London gewonnen. Der Konservative ließ seinen Herausforderer und Amtsvorgänger Ken Livingstone von der Labour Party jedoch nur knapp hinter sich. Wie in der Nacht zum Samstag offiziell mitgeteilt wurde, erhielt Johnson 51,5 Prozent der Stimmen, Livingstone 48,5 Prozent.

Ken Livingstone (links) und Boris Johnson kurz nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses in der City Hall von London. (Foto: Getty Images)

In einer Rede dankte der 47-jährige Sieger den Wählern, dass sie ihm eine weitere Chance gegeben hätten. Beobachter hatten eigentlich mit einem deutlichen Vorsprung Johnsons gegenüber dem linksgerichteten Livingstone gerechnet.

In London waren etwa 5,8 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Sieben Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 38 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet, hatte sich die Auszählung wegen einer Panne in einem der 14 Londoner Wahlkreise um mehrere Stunden verzögert.

Durch seinen Sieg in London konnte Johnson ein Ausrufzeichen für die konservativen Tories setzen. Bei den landesweiten Kommunalwahlen hatten die Parteien der konservativ-liberalen Regierungskoalition eine herbe Niederlage kassiert.

In den 181 Kommunen in England, Wales und Schottland, in denen abgestimmt wurde, verloren die regierenden Konservativen von Premierminister David Cameron mehr als 400 Sitze. Auch die mitregierenden Liberaldemokraten von Vizepremier Nick Clegg verloren 336 Stadtratssitze. Nach Einschätzung von Beobachtern wurden sie von den Wählern für einschneidende Sparmaßnahmen und die stagnierende Wirtschaft abgestraft. Die oppositionelle Labour-Partei unter ihrem Vorsitzenden Ed Miliband gewann hingegen 823 Sitze hinzu.

Herausforderer Livingstone verwies in seiner Rede auf die Labour-Siege im nationalen Maßstab. Ironisch fügte er hinzu, hoffentlich habe das Wahlergebnis dem Premierminister nicht den Magen verdorben. Zugleich gab der 66-Jährige bekannt, dass er zu keiner Wahl mehr antreten werde.

Johnson hatte schon 2008 gegen seinen Widersacher Livingstone gewonnen und wurde jetzt für eine zweite Amtszeit in der Londoner City Hall bestätigt. Außerdem ist er als Bürgermeister der britischen Hauptstadt der Gastgeber für die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele.

© dpa/AFP/dapd/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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