Konflikt in Syrien:UN-Sondergesandter drängt in Damaskus auf Waffenruhe

Bei einem Treffen mit dem syrischen Außenminister in Damaskus fordert der UN-Sondergesandte, Lakhdar Brahimi, eine Waffenruhe für das Land. Die syrische Regierung sagt die Gespräche waren "konstruktiv und ernst". Trotzdem: Die Gewalt findet kein Ende.

Der internationale Syrien-Sonderbeauftragte Lakhdar Brahimi dringt auf einen raschen Waffenstillstand. Brahimi brachte die Forderung, die Waffen in der kommenden Woche während des islamischen Opferfestes schweigen zu lassen, bei einem Gespräch mit dem syrischen Außenminister Walid al-Mualem in Damaskus vor.

Das syrische Außenministerium erklärte, Brahimi und al-Mualem hätten "konstruktiv und ernst" Möglichkeiten besprochen, die Gewalt auf beiden Seiten zu stoppen und den Boden für einen umfassenden Dialog zwischen den Konfliktparteien zu bereiten.

Die Regierung des Nahost-Staats hat bislang zurückhaltend auf den Vorstoß des Beauftragten von UN und Arabischer Liga reagiert und verlangt Garantien, dass die Aufständischen der Armee erlauben, sich ungehindert zu bewegen.

Keine Ende der Gewalt

Brahimis Pläne für eine Waffenruhe werden zwar von den USA und Syriens Nachbarn Türkei unterstützt, doch in einer regierungsnahen Zeitung waren ihnen bereits zuvor nur wenig Chancen eingeräumt worden. Dafür fehle eine einheitliche Rebellenführung, mit der verlässlich eine Waffenruhe vereinbart werden könne, hieß es in der Zeitung.

Der bislang letzte Waffenstillstand war im April nach wenigen Tagen gescheitert. Brahimis Vorgänger Kofi Annan, der die damalige Feuerpause vermittelt hatte, trat kurz darauf zurück.

Trotz der Gespräche kam es jedoch im ganzen Land wieder zu schweren Kämpfen, wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. An der Autobahn zwischen Damaskus und der Wirtschaftsmetropole Aleppo wurde nach ihren Angaben heftig gekämpft. Insgesamt seien bei den Auseinandersetzungen bis Einbruch der Dunkelheit 60 Menschen gestorben. Bei dem seit 19 Monaten andauernden Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad sind inzwischen rund 30.000 Menschen getötet worden.

© Süddeutsche.de/Reuters/dapd/sst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: