Konflikt in Syrien:Damaskus unterzeichnet Chemiewaffen-Konvention

Syrien ist offiziell der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) beigetreten. Das Aufnahmeverfahren wurde auf Wunsch Syriens beschleunigt. Damit verpflichtet sich das Land zur Zerstörung seines gesamten C-Waffenarsenals - helfen soll dabei auch die Bundeswehr.

Syrien ist offiziell der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) beigetreten. "Ab heute ist Syrien ein voller Mitgliedsstaat", sagte OPCW-Sprecher Michael Luhan in Den Haag. Das Land ist das 190. Mitglied der Organisation, die in der vergangenen Woche mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war.

Syrien hatte vor 30 Tagen seinen Beitritt beantragt und damit gleichzeitig der Vernichtung seines gesamten C-Waffenarsenals sowie aller Produktionsstätten zugestimmt. Ein Team von 60 Mitarbeitern der OPCW und der UN überwacht bereits seit dem 1. Oktober in Damaskus die Zerstörung.

"Syrien hatte ausdrücklich um eine Beschleunigung des Verfahrens gebeten", sagte der Sprecher. Daher sei die Kontrollbehörde von der in der Konvention vorgesehenen Frist von 30 Tagen abgewichen.

Indes hat die Bundeswehr mit der Ausbildung von Inspekteuren für die geplante Vernichtung aller Chemiewaffen in Syrien begonnen. Die 24 Experten von der OPCW nehmen seit Montag an einem einwöchigen Lehrgang im bayerischen Hammelburg teil, wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte. Sie sollen dort lernen, wie sie in Konfliktgebieten auf kritische Situationen reagieren können.

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