Mehr Mut als Steinmeier bewies 1998 dessen Parteifreund Gerhard Schröder (rechts). Als der 1998 antrat, um nach 16 Jahren Bundeskanzler Helmut Kohl zu enttrohnen, punktete er mit einer Personalie bei Feuilletonisten und politischen Kommentatoren gleichermaßen. Die Berufung des Publizisten und Verlegers Michael Naumann galt als Ausdruck eines neuen kulturpolitischen Selbstbewusstseins der sich erneuernden Berliner Republik und brachte Glamour und Intellekt in Schröders Team.
Der sprachgewandte Naumann erlebte den Wahlsieg Schröders mit, doch nur zwei Jahre später gab er sein Amt als Kulturstaatsminister wieder auf. Was Naumann als weltgewandten Politnovizen zunächst so attraktiv gemacht hatte, wurde bei seinem Abgang bemängelt: Kritiker bescheinigten ihm zwar hohe Sachkompetenz, aber wenig Willen, sich in den Berliner Politikbetrieb zu integrieren.
zu wenig Politikkompetenz und zu wenig politisches Gespür, warfen Kritiker ihm vor.
Ein weiterer Star in Schröders Kompetenzteam...
span class="author">Foto: dpa